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Licht in das Dunkel der Vergangenheit von Bleiwäsche haben in den letzten acht Wochen LWL- Archäologen vom Mittelalterreferat aus Münster gebracht. Durch insgesamt fünf Grabungsschnitte erforschten sie zwei Wüstungen im westlich von Bleiwäsche gelegenen Lühlingsbachtal, die sie für die Orte Lubberinchusen und Walberinchusen halten. Beide Ansiedlungen wurden spätestens im ausgehenden Mittelalter von ihren Bewohnern verlassen.

                                                                                                                        

Die Wüstung "Lubberinchusen" datiert in das 10./11. Jahrhundert nach Christus. Neben der für diese Zeit typischen Keramik, konnte durch Schlacke- und Erzfunde indirekt der Bleibergbau für diesen frühen Zeitpunkt nachgewiesen werden. Zudem hatten sich einige Holzreste im feuchten Lehmboden über die Jahrhunderte gehalten.                                        

Die Erstbesiedlung der Wüstung "Walberinchusen" reicht bis zur Zeitenwende in die römische Kaiserzeit zurück, was Funde belegen, die an dieser Stelle in den vergangenen Jahren immer wieder gemacht wurden. Bei der aktuell durchgeführten Suchgrabung kamen jedoch eher jüngere Befunde zum Vorschein. Besonders interessant hierbei waren zahlreiche, sehr dickwandige, mit einer gelblich-grünen Schlackeglasur belegte Schmelztiegel, die vom Bleibergbau mit anschließender Verhüttung in der Siedlung zeugen. Die Tiegel und die geborgene Keramik datieren wohl hauptsächlich in das 13. Jahrhundert nach Christus.

Nach der Aufarbeitung und der Auswertung der beiden Ausgrabungen steht ein Bericht in der LWL-Publikationsreihe "Ausgrabungen in Westfalen-Lippe" in Aussicht.                                                                                                                                             

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