Die verblüffend einfache Lösung zur Rettung des Malachitdoms ist von allen beteiligten Parteien sofort positiv aufgenommen worden. Entsprechende Verträge wurden direkt aufgesetzt und unterzeichnet.

Noch in der vergangenen Woche hatte sich eine Naturschutz-Aktivistengruppe in Bleiwäsche angekündigt. Mit einem Baumhauscamp nach Hambacher Vorbild wollte man gegen die Sprengung der Höhle protestieren. Mangels geeigneter Bäume mussten die Naturschützer jedoch ihr Vorhaben aufgeben. Die Stadt Bad Wünnenberg hatte im Vorfeld ganze Arbeit geleistet und die meisten Bäume in Bleiwäsche gefällt.

Nach dem nun aktuell verhandelten Vertragswerk wird der Malachitdom im Block ausgesägt und in den Teil des Steinbruchs transportiert, in dem der Steinabbau bereits abgeschlossen ist. Hierzu wurde jenes russische Unternehmen verpflichtet, welches 2017 den zweiten Sarkophag über den verunglückten Kernreaktor von Tschernobyl geschoben hat. Das Prinzip, schwerste Lasten auf Kunststoffgleitschienen zu bewegen, kommt dann auch in Bleiwäsche zur Anwendung. Das Höhlensystem Kreiselhalle-Malachitdom wird umgehend wieder als Naturdenkmal ausgewiesen und kann als Schauhöhle genutzt werden. Am neuen Standort der Höhle ist ein großes Besucherzentrum mit Museum und angeschlossener Erlebnisgastronomie geplant.Neben dem Höhlenzentrum entstehen im Bleiwäscher Düstertal durch eine städtische Wohnungsbaugenossenschaft mehrere Wohneinheiten und das neue Rathaus der Stadt Bad Wünnenberg. Man spart so die Ausgaben für die  Baugrundstücke, da die Stadt Eigentümerin des Geländes ist. Das benötigte Baumaterial kann kostengünstig direkt im Steinbruch gewonnen werden. Experten bescheinigten, dass sich kein Torf unter dem geplanten Baugrund befindet. Alle Fraktionen im Stadtrat äußerten sich erfreut über diese effiziente Lösung. Weitere hitzige Debatten zum neuen Verwaltungsstandort würden so vermieden und ohnehin vorhandene Gräben zwischen bestimmten Ortsteilen nicht noch weiter vertieft. In Fürstenberg wird es dann in naher Zukunft heißen: Bad Wünnenberg – Wir sind weg!

Die Zentralhalle des Malachitdoms wird zukünftig für die Ratssitzungen genutzt. So ist  gewährleistet, dass der Stadtrat bei seinen Entscheidungen immer einen kühlen Kopf behält. Ein Gutachten zur Ausweisung der Höhle als Heilhöhle ist bereits in Auftrag gegeben worden und wird den Gesundheitsstandort und Badstatus weiter stärken. Wer im größten natürlichen Dom Nordrhein-Westfalens heiraten möchte, hat ab April 2020 dazu die Gelegenheit. Die Hochzeitsgesellschaften können sich anschließend im Besucherzentrum mit einem Höhlenkäsebuffet verwöhnen lassen.Alle Parteien wetteifern momentan darüber, dass neue Vorhaben in Bleiwäsche überregional bekannter zu machen. So soll  es in Zukunft nicht mehr A33 Bielefeld Richtung Brilon, sondern Richtung Bleiwäsche heißen. Entsprechende Anträge beim Verkehrsministerium liegen vor. Das Düstertal wird werbewirksam in Gloomy-Valley umbenannt. Erste IT – Firmen haben ihr Interesse bekundet und wollen sich mit ihren Unternehmen ansiedeln. Im nächsten Jahr findet der erste Gewerbetag unter dem Motto „Höhle trifft Hightech“ statt.

Auch die Bleiwäscher äußern sich positiv über die Entwicklungen in ihrem Ort. Neben vielen Arbeitsplätzen und hervorragenden Chancen beim nächsten Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, erhofft man sich durch den Wohnungsbau die 1000-Einwohnergrenze im Ort zügig zu knacken. Zur Begrüßung könnten dann die gerade erstellten Neubürgerbroschüren verteilt werden, bevor sie an Aktualität verlieren.Auf mehreren Seiten wird Anfang Mai auch in der Hochglanzzeitschrift „Heimatliebe“ mit dem Beitrag „Bleiwäsche – wirklich schwer was los“ über die oben genannten Vorhaben exklusiv berichtet.

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