1990
Wetter und Ernte:
Mit mäßigem Frost begann das neue Jahr. Am 5. Januar fiel etwas Schnee, der aber nicht lange liegenblieb; es war zu warm und unnatürlich, was bis Ende Februar so währte. Dafür war es aber sehr stürmisch in dieser Zeit: Fünf heftige Orkanstürme mit Windstärken zwischen 10 und 12 innerhalb von 5 Wochen fegten über unsren Ort hinweg und richteten große Schäden an, vor allem in den umliegenden Wäldern. Der Sturm deckte Dächer ab und knickte Bäume wie Streichhölzer um. Selten zuvor erlebte unser Dorf solche argen Stürme in so kurzer Zeit. Am 8. Februar wurde es besonders schlimm und unheimlich. Im Nachbarort Fürstenberg musste sogar des Karnevalszug abgebrochen werden, weil Dachziegel von den Häusern in den Umzug segelten. Wie zuvor war auch in diesem Jahr kein richtiger Winter.
Mitte März begannen die Landwirte mit der Frühjahrsbestellung; es war viel zu trocken und staubte fürchterlich auf den zu bestellenden Feldern. Im April gab es die seit langem ersehnten Niederschläge, während es im Mai wieder sehr trocken, der Juni zudem viel zu kalt war. Im Juli setzte dann ein große Hitze ein, an manchen Tagen bis zu 35°C, die fast bis Mitte August anhielt. Somit kam der allergrößte Teil der Ernte schnell in die Scheunen. Ende August setzte dann der große Regen ein, und der letzte Weizen kam mehr schlecht als recht nach Hause. Am 30. November fiel dann der erste Schnee, der leider 3 Tage vor Weihnachten dahinschmolz.
Unser Vereinsleben:
Wie in all den Jahren zuvor verliefen auch in diesem Jahr bei den ortsansässigen Vereinen wie Sportverein, Karnevalsverein usw. alle Veranstaltungen nach Plan und ohne besonderen Vorkommnisse, weshalb in diesem Jahr in der Chronik nicht einzeln erwähnt zu werden brauchen.
Anders beim Schützenverein: der amtierende König Hubertus Wittler jun. musste leider sein Amt zur Verfügung stellen, weil sein Vater, unser langjähriger Fahnenoffizier, einige Wochen vorher verstorben war. Deshalb wurde ein vorzeitiges Vogelschiessen erforderlich, um den neuen König zu ermitteln. Am 16. Juni war es dann soweit: Bernd Schilling schoss den Vogel ab und nahm seine Frau Heidi zur Königin. Beide waren vor einigen Jahren in unseren Ort gezogen und nahmen aktiv am Vereinsleben teil. Jetzt regierten sie des Samstags und Sonntags unser Schützenvolk.
Vor 25 Jahren hatte der Förster Johannes Scholand den Vogel abgeschossen und seine Nachbarin Anneliese Niggemann (jetzt verheiratete Kappius) zur Königin genommen. In diesem Jahr ehrte der Verein beide als Silberkönigspaar.
Am Schützenfestmontag dann errang Heribert Schneider, Tiefer Weg, die Königswürde, der seine Frau Regina als Königin wählte, die nun hoffentlich das volle Jahr regieren werden.
Bautätigkeit:
Nachdem sich voriges Jahr gar nichts getan hatte, begannen in diesem Jahr Dietmar Fels und Franz Josef Beckmann mit ihren neuen Wohnhäusern. Das Sägewerk Sprenger erweiterte seinen Fertigungsbetrieb und das Sägewerk ganz erheblich; in diesem Betrieb werden nunmehr ca. 40 Mitarbeiter beschäftigt. Von der Flurbereinigung wurden für die Friedhofserweiterung nach Süden der Gemeinde 2068m² zugeteilt, um zu gegebener Zeit diesen zu vergrößern.
Bruchzins und Höhle im Steinbruch; Steinbrucherweiterung:
Der Bruchzins war gegenüber dem Vorjahr fast konstant und betrug genau 226.271,73 DM, woraus man schließen kann, dass keine Mehreinnahmen von Gestein stattfand.
Gegen Ende des Jahres forderte der Regierungspräsident in Detmold die Stadt Wünnenberg auf, eine Stellungnahme für eine öffentliches Beteiligungsverfahren bezüglich der Festsetzung des geplanten Naturdenkmals „Höhle im Steinbruch Düstertal“ abzugeben. Durch die Verordnung würde dann bis zum 31. 12. 1994 die Höhle als Naturdenkmal festgesetzt, mit der Folge, dass in diesem Bereich keinerlei Eingriff zulässig wären, was nachhaltige Auswirkungen auf den Steinbruchbetrieb hätte. Unsere Stadtvertretung beschloss mit großer Mehrheit, eine negative Stellungnahme zu dem Verordnungsentwurf abzugeben.
Das wichtigste „dorfbewegende“ Ereignis des Jahres war, dass der Steinbruchbetreiber den Antrag stellte, den Steinbruch an seinem nordöstlichen Rand zum Dorf hin zu erweitern. Unsere Bevölkerung war in 2 Parteien gespalten: Befürworter und Gegner dieses Vorhabens! Der Dorffriede war erheblich gestört. Beide Parteien sammelten bei den Einwohnern Unterschriften, die einen, um zu verhindern, die anderen, um zu erweitern, hauptsächlich wegen der Arbeitsplätze.
Diese 2 Listen mit den Unterschriften wurden allen Stadtvertretern zugestellt, die über die Erweiterung entscheiden mussten. Für den 15. Mai eine Bürgerversammlung mit dem Stadtrat zusammen in unsere Gemeindehalle ein, um das Für und wider zu erörtern. Es ging laut und hoch her; die Standpunkte waren zu unterschiedlich und konnten nicht auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Auf Einzelheiten einzugehen, verzichtet der Chronist, um den Streit in unserem Dorf nicht noch mehr zu vertiefen. Es war schon sehr spät, als der Bürgermeister die Versammlung schloß und verkündete, dass die Entscheidung in der nächsten Ratssitzung getroffen wird.
Sie fiel dann in geheimer Abstimmung so aus: Für die Steinbrucherweiterung stimmten 22, dagegen 7, und 4 Stadträte enthielten sich der Stimme.
Gleichzeitig wurde ein kleines Gremium aus Stadtvertretern gewählt, das mit der Betreiberfirma Verhandlungen führen soll, um strengere Auflagen bei der Ausbeute des Gesteins zu erreichen und einen höheren Bruchzins auszuhandeln. Die weitere endgültige Entscheidung wird nun in Detmold zu treffen sein.
Haushalt und Fremdenverkehr:
Im Verwaltungshaushalt betrugen die Einnahmen und Ausgaben 19.084.584,57 DM, im Vermögenshaushalt der Stadt 9.404.206,88 DM. Die Gebühren- und Steuersätze in diesem Jahr betrugen:
Grundsteuer A= 200%
Grundsteuer B=220%
Gewerbesteuer = 320Wassergeld = 1,60 DM pro m³ * 9,- DM Grundgebühr
Kanalgebühr = 2,50 DM pro m³Abwasser
der kleine Mülleimer 120 l = 140,00 DM
der große Mülleimer 240 l = 186,00 DM
Die Übernachtungszahlen beim Fremdenverkehrsverein sind etwas rückläufig.
Kirchliches:
In unserer Gemeinde gab es 7 Taufen, 13 Sterbefälle und nur 2 Hochzeiten. Zum 11. Juni fand fand durch den Hochwürden Weihbischof Drewes die Firmung statt. Besonders zu erwähnen ist, dass die Firmlinge ein neues, eichenes Wegekreuz am hohen Stein erstellten; eine schöne und gute Tat, für die zu danken ist.
Wahlen:
Am 13. Mai fanden in unserem Lande NRW Landtagswahlen statt, und am 2. Dezember die ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen. Landtagsabgeordneter wurde Gerhard Wächter aus Helmern, CDU, Bundestagsabgeordneter wurde Friedhelm Ost, ehemaliger Regierungssprecher in Bonn, der mit 58,2% der Stimmen das Direktmandat für die CDU gewann. Die 2 „neuen“ Männer vertreten nun unseren Raum in Düsseldorf und Bonn.
1991
Zum Wetter und zur Ernte:
Das neue Jahr kam mit stürmischen Winden und viel Regen, aber mit milden Temperaturen. Mitte Januar setzte Frost ein und es gab eisglatte Strassen in unserer Höhenlage. Der Dauerfrost hielt unentwegt an und erreichte am 6. Februar minus 18°C. Ab Mitte Februar fiel sehr viel Schnee – mit Verwehungen und bitterer Kälte. Der Verkehr wurde stark behindert, und seit 2 Jahren war der Schneepflug wieder im Einsatz! Der Monat März mit stürmischen Ostwinden und Temperaturen bis minus 5°C war viel zu kalt.
Um die Monatswende März/April erfolgte die Frühjahrsbestellung der Bauern. Danach wieder strenge, trockene Kälte, die sich bis tief in den Monat Mai hinzog. - So konnte der Viehaustrieb erst gegen Ende Mai erfolgen, und wegen des schlechten Graswuchses war die Heuernte sehr spät. Hinzu kam während dieser Zeit ein Dauerregen, sodass kaum noch Heu eingebracht wurde. In aller Eile wurde das neue Gras zu Silo gemacht. Erst zu Beginn des Augusts wurde die Wintergerste gemäht; danach setzte sonniges Wetter ein, und den ganzen Monat regnete es nicht mehr. Es gab eine unerbittliche Hitzewelle mit Temperaturen bis 30°C. Drei Jahre in Folge – wieder ein Trockenjahr! Seit 20 Jahren soll es der trockenste Sommer gewesen sein. Die Aabachtalsperre sank auf ihren tiefsten Stand seit Bestehen. Die Einbringung der Ernte erfolgte zügig bei schönem Wetter, ebenso die Aussaat der Wintergerste. Gott sei Dank regnete es Ende September (2x 10mm und 1x 20mm), so daß die Saat auflief. Es war ein Traumsommer und ein goldener Herbst.
Vereinsleben:
Wie üblich war die erste Veranstaltung die Generalversammlung des Heimatschutzvereins. Jedoch verzichteten die Schützen in diesem Jahr auf den sonst anschließenden Ball wegen des Golfkrieges. Stattdessen sammelten sie zu Gunsten der Kriegsgräber von in Russland verstorbener deutscher Soldaten. Es kam ein ansehnlicher Betrag heraus, der aus der Vereinskasse auf 1000,00 DM aufgestockt wurde. Beim Schützenfest errang Dirk Bunsen die Königswürde, der Sandra Sprenger zu seiner Königin nahm. - 25 Jahre zuvor hatte Friedhelm Sprenger (Chef der Massivholz GmbH und Sägewerk) den Vogel abgeschossen. Zusammen mit seiner damaligen Königin – Renate Feldmann – wurden sie vom Verein des Samstags abgeholt und als Silberkönigspaar zusammen mit dem jungen amtierenden Königspaar während der Festtage gebührend geehrt und gefeiert. Bei herrlichem Wetter verlief das Schützenfest harmonisch und stimmungsvoll. Alle anderen Veranstaltungen der übrigen Vereine verliefen wie gewohnt planmäßig und ohne besondere Vorkommnisse.
Weil dem Vereinsleben stets verbunden soll an dieser Stelle auch das Ausscheiden des langjährigen Gemeindeboten Wilhelm Finger nach über 30jähriger Tätigkeit erwähnt werden, der am 1. April in den Ruhestand ging und verabschiedet wurde. Er wird in die Dorfgeschichte von Bleiwäsche wohl als „der Chef von Bleiwäsche“ eingehen, weil er von den meisten Bewohnern so genannt wurde und alles Wissenswerte im Dorf kannte und wusste. Seine Beschäftigung im Dienste der Gemeinde war sehr vielseitig. Über Jahrzehnte hinweg ging er mit der Dorfschelle durch die Strassen des Ortes und verlas die wichtigsten Bekanntmachungen. So manches Grab hat er im Laufe der Jahre auf dem Friedhof geschaufelt. Der Gemeindehalle, den Grünanlagen, den Dorfstrassen und in besonderem Maße der Versorgung des Ortes mit Wasser galt sein besonderes Augenmerk. Das Wasserleitungsnetz und die Kanalleitungen der Gemeinde kannte er wie kein anderer. Der Chronist bedauert, dass Wilhelm Finger der letzte Gemeindebote des Dorfes Bleiwäsche gewesen ist und wünscht, dass sein Wissen noch lange Jahre in unserem Dorfe erhalten bleibt.
Bautätigkeit:
Hermann Krämer im Wiesengrund, Josef Ellebracht und Ferdi Bürger am Hessenbusch errichten neue Wohnhäuser. Zur Freude aller Dorfbewohner wurde mit dem Bau eines Pfarr- und Jugendheimes sowie einem eingruppigen Kindergarten begonnen. Die Planung lag in den Händen des Architekten Bernd Köhler, Leiberg. Am Kindergarten führte aus die Rohbauarbeiten die Firma Steinkämper, Büren für 202.400,00 DM, die Zimmerarbeiten die Firma Weitekamp, Fürstenberg für 38.400,00DM, die Dacharbeiten die Firma Dicke, Westheim für 45.000 DM und die Klempnerarbeiten die heimische Firma Balkenhol für knapp 5.000,00 DM.
Weiter wurde mit dem Bau eines Regenablaufkanals mit Regenklärbecken in diesem Jahr begonnen, einer umfangreichen Baumaßnahme für rund 1,5 Millionen DM durch die Firma Möllmann und Pohle, Marsberg. Bislang wurde das Oberflächenwasser in das Schwalgloch in der Schwelge geleitet. Immer wieder kam es in Bleiwäsche, besonders nach Sturzregen zu Überschwemmungsproblemen, die vor allem in den Jahren 1965, 1978 und 1986 starke Zerstörungen in den betroffenen Wohngebieten angerichtet hatten. Eine Stahlbetonrohrleitung – Durchmesser 1,20 m, Länge 150m – transportiert zukünftig die Regenwasser aus dem mittleren Ort sowie dem nordöstlichen Teil zum Schwalgloch II an der südlichen Gemarkungsgrenze nach Madfeld.
Ein spektakulärer Arbeitsablauf ist die Horizontalpressung, die 6m unter der Landstraße nahe der alten Schützenhalle verläuft von der Firma Gräbe, Diemelstadt als Spezialfirma ausgeführt wird mit Hilfe eines Lasers, der die Richtung bestimmt. Von hinten wird per starker Hydraulik die gesamte Rohrleitung vorwärts bewegt. Vorn sorgt ein messerscharfer Bagger für den Abraum. Das Gestein wandert sofort auf ein Lore, die von einem Stahlseil gezogen, in der Betonröhre hin und her verkehrt. Man kann also während des gesamten Pressvorgangs von einer regelrechten unterirdischen Wanderung der gesamten Betonrohre sprechen. Die Gesamtbauleitung wurde dem Bürener Ingenieursbüro Welling von der Stadt übertragen. Zu den Gesamtkosten wird das Land einen 30%igen Zuschuss gewähren.
Weiter sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass unser Klärwerk die gemeindlichen Abwässer nicht mehr genügend reinigt. Zur Zeit wird geprüft, ob nicht die Schmutzwasser per Druckleitung zum Klärwerk nach Wünnenberg gepumpt werden sollen statt eines neuen Klärwerks im Ort.
Ab dem 1. Januar wurde nach Verhandlungen mit der Mitteldeutschen Hartsteinindustrie der Bruchzins von 0,28 DM je t auf 0,36 DM je t erhöht; nicht zuletzt durch diese Steigerung erhielt die Stadt Wünnenberg 281.855,48 DM an Bruchzins. Von der in den Vorjahren erwähnten Höhle, sowie der Steinbrucherweiterung erfuhren wir in 1991 nichts von der Bezirksregierung.
Unsere langjährige Rektorin und Leiterin der Grundschule Frau Hildegard Schröder aus Nehden trat in den Ruhestand und wurde in einer Feierstunde verabschiedet, nach dem sie über 2 Jahrzehnte in Bleiwäsche gewirkt hatte. Gleichzeitig wurde Frau Gabriele Kloppenburg in ihr neues Amt als Leiterin der Grundschule eingeführt. Sie war schon einige Jahre an unserer Schule tätig und stammt aus dem Nachbarort Fürstenberg. Als dritte Lehrkraft kam Frau Kloke aus Essentho zu uns.
Zum Haushalt:
Der Verwaltungshaushalt der Stadt Wünnenberg betrug in Ein- und Ausgaben 21.205.178,00 DM, der Vermögenshaushalt in Ein- und Ausgaben 12.462.244,67 DM.
Wie im vorigen Jahr sollen auch die Gebühren- und Steuersätze festgehalten werden.
Grundsteuer A = 200%
Grundsteuer B = 220%
Gewerbesteuer =320%
Wassergeld = 1,60 DM m³+ 9 DM monatliche Grundgebühr + 7%
Mehrwertsteuer
Kanalgebühren = 3,00 DM/ m³
Müllabfuhr = 164,00 DM kleine Tonne
= 210;00 DM große Tonne
Vom Wasserwerk „Weiße Frau“ bezog Bleiwäsche in 1991 57.355m³ Wasser, das sind pro Monat 478m³ und täglich 156m³ bei etwa 920 Einwohnern. Dies entspricht in etwa täglich einen Verbrauch von 170l je Einwohner, Vieh eingeschlossen.
Der Fremdenverkehrsverein:
meldete einen leichten Rückgang an Übernachtungen.
Im Flurbereinigungsverfahren wurde die erste Planänderung vom Amt für Agrarordnung in Arnsberg durchgeführt; d. h. viele der 1989 den Landwirten zugewiesene Grundstücke wurden zum zweiten Mal geändert und neu eingeteilt, bezw. umgelegt. Wahrscheinlich war dies die Folge von vielen vor dem eingegangenen Einsprüchen. Die nächste Planänderung wird dann in 1995 erfolgen. Nachdem das Verfahren nunmehr 20 Jahre im Gang ist, wird so mancher überdrüssig und Unmut macht sich breit. Wann ist wohl die endgültige und abschließende Zuweisung, fragt sich der Chronist, selbst Landwirt!
Becker
1992!
Wetter und Ernte:
Mit milden Temperaturen und ohne Schnee begann das Jahr 1992. Man konnte sagen: es war ein recht milder Winter. - Anfang Februar fiel der erste Schnee und im Monat März sowie in der ersten Aprilhälfte regnete es sehr viel. - Erst gegen Ende des Monats konnte die Frühjahrsbestellung und Aussaat erfolgen, - viel zu nass. Im Monat Mai setzt eine große Hitzewelle ein. Die Wiesen wurden braun, und für das Vieh war wenig zu fressen da. Am 5. Juni gab es ein Unwetter: Regenfälle und ein schweres Gewitter gingen über unseren Ort nieder. Ein Blitz schlug in den Giebel des Gehöftes Heinz Schumacher ein, der auf das Dach des neuen Kuhstalles stürzte und großen Schaden verursachte. Danach wurde es wieder sehr heiß, und man sprach wieder von einem Trockensommer.
In der Aabachtalsperre sank der Wasserspiegel zusehends. - Mit der Ernte konnten die Bauern frühzeitig beginnen, Mitte August war alles eingebracht. Das Korn brauchte in diesem Sommer nicht nachgetrocknet werden.
Auch während des Monats September währte das schöne Sommerwetter, und die Herbstaussaat erfolgte gegen Ende des Monats bei großer Trockenheit. - Anfang Oktober war dann das gute Wetter vorbei, Regen setzte ein und für die Jahreszeit war es viel zu kalt. Das Regenwetter und die Kälte dauerten an bis Mitte Dezember. Am 1. Weihnachtstag gab es den ersten Frost, und es fiel ein wenig Schnee. Zum Jahreswechsel war es bitterkalt, es herrschten Temperaturen bis minus 12°C, leider lag kein Schnee.
Zum Vereinsleben:
Am 3. Samstag des Monats Januar hielt der Heimatschutzverein seine Generalversammlung ab. In diesem Jahr standen Neuwahlen des Vorstandes an. Nach 32jähriger Amtszeit als Oberst und erster Vorsitzender des Vereins kandidierte Heinz Becker nicht mehr – aus Alters- und Gesundheitsgründen. Um seine Nachfolge bemühten sich zwei Bewerber: Anton Finger (Schriftführer und ehemaliger Kreisschützenkönig) sowie Udo Leißmann. Es wurde geheim gewählt und kam zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei Udo Leißmann mit 6 Stimmen Vorsprung zum neuen Oberst und 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Sein Stellvertreter wurde der langjährige Schützenhauptmann Josef Vagiener. Weiter wurden in den Vorstand gewählt: Franz Josef Völlmecke, Hermann Maas, Hans Planken, Franz-Josef Köther und zum Schriftführer Ralf Tönges. Von der Generalversammlung wurde dem scheidenden Heinz Becker für seine langjährige Tätigkeit der Dank ausgesprochen und zum Ehrenoberst des Heimatschutzvereins ernannt.
Wie üblich fand das Schützenfest am letzten Julisonntag statt. Der Samstag stand ganz im Zeichen des Jubelkönigspaares Meinolf Nacke und seiner Ehefrau Eleonore, die vor 25 Jahren Königspaar waren. Die Königswürde am Montag errang Heinz Egert, der seine Frau Helga zur Königin nahm. Der Vogel kam erst 13.30 Uhr von der Stange; ein solch langes Vogelschießen hat der Chronist noch nicht erlebt. Das Fest verlief an allen 3 Tagen bei herrlichem Wetter in bestem Einklang.
Sportverein, Karnevalsverein, die Frauen und Mütter feierten ihre Feste wie eh und je.
Zur Bautätigkeit:
Eckhard Schluer, Meinolf Wittler, Mario Krämer und Hotelbesitzer Hubert Egert bauten „im Wiesengrund“ neue Häuser. Udo Fischer/Reinhild Hengsbach ein neues Haus an der St. Agathastraße. Das ehemalige Steinbruchgelände am Hessenbusch wurde dem KFZ-Meister Johannes Klimeck verkauft zur Errichtung eines Hauses und einer Maschinenhalle.
In der Gemeindehalle wurden die von der Stadt die unwirtschaftlichen und veralteten Nachtspeicheröfen durch die Firma Kersting, Wünnenberg zum Preis von 12.178,00 DM durch neue asbestfreie ersetzt. Einstimmig beschloss der Stadtrat die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 4 „Zum Sauerland/Potthofsweg“, weil in den anderen Baugebieten keine Bauplätze mehr frei waren.
Das Pfarrheim konnte im zeitigen Frühjahr fertig gestellt werden, der Außenputz wurde im Herbst angebracht. Am 13. September wurde es seiner Bestimmung übergeben und feierlich eingeweiht durch Pastor Dr. Nübold und Vikar Beule und unserem neuen Pastor, dem aus Indien stammenden Pater Abraham.
Auch die Arbeiten am neuen Kindergarten konnten schon in den milden Wintermonaten fortgeführt werden. Nachstehend sollen einmal die Firmen und die Preise erwähnt werden:
Fensterarbeiten Firma Heinrichs Büren = 33.236,70 DM;
Elektroarbeiten Firma Kersting Wünnenberg = 24.225,86 DM;
Heizungsinstallation Firma Balkenhol, Bleiwäsche = 41.223,02 ;
Sanitäre Trennwände Firma Balkenhol Bleiwäsche = 2.612,80 DM;
Estricharbeiten Firma Hensel aus Westenholz = 8.630,37 DM;
Fliesenlegearbeiten Firma Werneke Fürstenberg = 19.788,69 DM;
Deckenvertäfelungen Firma Heinrich Büren = 37.288,20 DM;
Innentüren Firma Borghoff Wünnenberg = 7.121,58 DM;
Sanitärinstallation Firma Balkenhol Bleiwäsche = 20.686,87 DM;
Fußbodenarbeiten Firma Emde Brilon = 25.090,26 DM;
Malerarbeiten Firma Heinrichs Bleiwäsche = 10.721,70 DM;
Einrichtungsgegenstände Firma Eibe Röttingen = 67.100,00 DM;
Im August bezogen die 25 Bleiwäscher Kinder „ihren“ Kindergarten, und im ganzen Dorfe war die Freude groß darüber. Frau Stefanie Krämer wurde Leiterin und Frau Bürger aus Wünnenberg Helferin unseres Kindergartens. Am 29. September fand die offizielle Einweihung durch Kreis und Stadt statt; den kirchlichen Segen erteilte unser neuer Pastor Pater Abraham. Durch diese zwei schönen bescheidenen Bauwerke hat in der Dorfmitte eine echte Bereicherung erfahren; es ist mit der Schule, der Kirche, dem Pastorat, dem Pfarrheim und dem Kindergarten ein echter Dorfmittelpunkt mit dem schönen Spielplatz entstanden.
In den Kindergartenrat wählte der Stadtrat die örtlichen Stadträte Becker, Hülshoff und Stachowiak.
Die Arbeiten am Regenablaufkanal, die im vorigen Jahr begonnen wurden, konnten fast fertiggestellt werden; leider verliefen vor allem die Pressarbeiten in der Erde nicht den Erwartungen aller Beteiligten, so dass zum Jahresende das Regenwasser noch seinen üblichen Lauf nahm.
Viehzählung:
In diesem Jahr fand am 3. Dezember wieder eine Viehzählung statt. Nachstehend die Zahlen: 631 Stück Rindvieh, 2992 Schweine und 19 Pferde.
Städtepartnerschaft:
Die Stadt Wünnenberg ging mit der französischen Stadt Maizieres-Les-Metz, nahe der Deutsch/französischen Grenze eine Städtepartnerschaft ein. Freundschaftliche Beziehungen sollen im nächsten Jahr gepflegt werden.
Zum Haushalt:
Die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt der Stadt Wünnenberg betrugen in 1992 23.820.398,00 DM, die im Vermögenshaushalt 13.044.824,00 DM. Für den Friedhof erhöhten sich in diesem Jahre die Gebühren von 650,- auf 790,- DM. Die Kanalgebühr wurde von 3,- auf 4,10 DM je m³ Wasser heraufgesetzt. Der Wasserpreis dagegen erhöhte sich nicht. Da die Firma Stratmann aus Velmede, höhere Gebühren für den Mülltransport forderte, wurden die Kosten der Müllabfuhr auch erhöht. Der große Eimer kostete in 1992 280,- DM jährlich und der kleine Eimer 214,- DM.
Ab Mitte des Jahres wurde in Bleiwäsche die blaue Papiermülltonne eingeführt, die nur für das Sammeln von Papier verwendet werden darf und alle 4 Wochen, anstatt der grauen Tonne, abgefahren wird ohne Mehrkosten. Andere Abgaben und Gebühren blieben wie im Vorjahr.
An Bruchzins erhielt die Stadt Wünnenberg in diesem Jahr 312.405,21 DM; rund 30.000 DM mehr als im Vorjahr.
Kirchliches:
Dem diesjährigen Kirchenleben soll an dieser Stelle gegenüber den Vorjahren etwas mehr Raum gegeben werden: Pater Josef Bunse, der über ein Jahrzehnt unseren Ort seelsorgerisch betreut hat, verstarb 87jährig in einem Altersheim in Betsdorf/Sieg. Zur Beerdigung fuhr Anfang Juni ein vollbesetzter Bus von hier nach Betsdorf. Seit Pater Bunse die Kirchengemeinde Bleiwäsche aus Altersgründer verlassen hatte, wurde unsere Kirchengemeinde von Pastor Dr. Nübold und Vikar Beule aus Fürstenberg mitbetreut. Im August bekamen wir dann wieder einen eigenen Pastor. Pater Abraham aus Indien, der aber schon einige Jahre in Iserlohn kirchlich tätig gewesen war. Er wurde am 30. August feierlich eingeführt. Vikar Beule wurde zur selben Zeit nach Helden bei Attendorn als Pastor versetzt. Unsere Gemeinde hatte in 1992 766 Kirchenmitglieder mit Hauptwohnsitz und 42 mit Nebenwohnsitz in Bleiwäsche. Die sonntäglichen Kirchenbesucher werden leider immer weniger, es sind keine 300 mehr. In diesem Jahr wurde das Sakrament der Firmung durch den Erzbischof Degenhardt in Bleiwäsche gespendet. 7 Kinder gingen mit zur Erstkommunion. In unserem Dorf hatten wir 10 Geburten, 8 Trauungen und 8 Sterbefälle. Der Reinerlös beim diesjährigen Pfarrfest betrug 12.619,00 DM. Für das neue Pfarr- und Jugendheim wurden im Dorf 18.823,00 DM gespendet. Die am 1. Sonntag im Monat stattfindende Kirchenkollekte erbrachte für das Pfarrheim 4.537,00 DM, ein Zeichen der Spendenfreudigkeit der Bleiwäscher Bürger.
An Spenden und Kollekten gingen ferner ein:
Dreikönigssingen 1436,00 DM
Misereor 1696,60 DM
Missio 841,00 DM
Adveniat 4110,00 DM
Diaspora 531,00 DM
Caritas 228,00 DM
Somalia Sonderkollekte 1282,00 DM
ÜMCD Sonderkollekte 1488,00 DM
Diaspora Kinderkollekte 166,00 DM
Fastenopfer Kinder 192,00 DM
Nicht unerwähnt bleiben soll auch, dass unsere Warenabteilung, die der bäuerlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft angegliedert war, zum 31. Dezember geschlossen wurde. Angeblich war sie nicht mehr lohnend, - wie so vieles in den kleinen Dörfern! Schade!
Die Fremdenverkehrszahlen können zukünftig nicht mehr angegeben werden, da die Beherbergungsbetriebe ihre Übernachtungszahlen direkt an das staatliche Landesamt melden müssen.
Becker
1993!
Zum Wetter und zur Ernte:
ohne Schnee und mit klirrender Kälte bis minus 13°C hielt das neue Jahr seinen Einzug. Am 6. Januar schlug das Wetter plötzlich um. Es begann zu regnen und ganz Bleiwäsche fürchtete wieder um einen Eisregen wie vor einigen Jahren bei gleicher Witterung, der verheerende Schäden in unserem Ort angerichtet hatte. Gott sei Dank, wir blieben verschont, die Temperaturen stiegen bis auf plus 7°C. Mitte Januar schneite es etwas, danach setzten bei milden Temperaturen Regenfälle ein, bis am Abend des 13. Januar ein orkanartiger Sturm mit 120km/h über unser Dorf fegte, der Dächer abdeckte, Bäume entwurzelte und erheblichen Schaden anrichtete. Die Kreisfeuerwehr musste sogar in der Nacht ausrücken, um die Landstraße nördlich unseres Dorfes von umgestürzten Bäumen frei zu machen. Während der zweiten Januarhälfte stürmte und regnete es viel. Schnee- und Regenschauer wechselten einander ab, bis Ende Januar die Temperaturen wieder auf minus 10°C fielen und Schneefälle mit starken Verwehungen einsetzten.
Am 10. März kam dann die Wende,als das Thermometer auf plus 18°C anstieg. Der Schnee schmolz dahin und es gab sonnenreiche Frühlingstage, viel zu früh für die Natur. Zur Monatswende März/April kam nochmals ein Kälteeinbruch bis minus 6°C, mit Schnee. Anfang April setzte dann der wirkliche Frühling ein, die Sonne schien unentwegt tagsüber – es war viel zu warm. Die Meteorologen sprachen vom wärmsten Monat April das Jahrhunderts. Auch der ganze Mai blieb warm und trocken.
Die Frühjahrsbestellung in der Landwirtschaft konnte bei herrlichem Wetter ausgeführt werden. Um die Monatswende Mai/Juni, ausgerechnet während der Heu- und Grassilageernte setzte kühles und regnerisches Wetter ein. Das wochenlange schöne Wetter war vorbei, gerade jetzt, wo die Bauern es dringend bräuchten. Ähnliches gilt für die diesjährige Getreideernte, die förmlich von den Feldern gestohlen werden musste. Fast alles Korn mussten die Landwirte trocknen. Auch die Herbstaussaat erfolgte unter schwierigen Bedingungen. Viel Regen behinderte die Arbeit der Bauern. Wegen der Nässe lief vor allem die Wintergerste schlecht und ungleichmäßig auf, viele Schläge mussten nach- und durchgesät werden.
Der November blieb ohne Schnee, war aber sehr kalt. Bei eisigen Temperaturen war der Boden tief gefroren. Danach war es wieder mild und regnerisch. Am Heiligabend schneite es tüchtig und es war endlich wieder mal eine weiße Weihnacht. Doch schon um die Jahreswende setzte Regen ein und die weiße Pracht verging zusehends, auf die sich Jung und Alt so gefreut hatten.
Das Vereinsleben:
Wie in den Vorjahren hielt der Schützenverein am 3 Januarsamstag seine Jahreshauptversammlung ab. Nach Abwicklung der üblichen Regularien spielte die junge Hegensdorfer Tanzkapelle wieder bis in die frühen Morgenstunden zum Tanz auf. Im April führte der Verein erstmals eine Discofete durch, die sehr gut besucht war und einen hohen Gewinn von über 5.500,== DM abwarf. Im Juni feierte man ein Kinderschützenfest. Ein Vogel wurde an mehreren Glühbirnen befestigt, die zerschossen werden mussten. Die letzte traf Peter Bürger, der somit Kinderschützenkönig wurde.
Traditionsgemäß wurde am letzten Juliwochenende das Schützenfest gefeiert. Wie seit langem spielte auch in diesem Jahr die Blaskapelle aus Hegensdorf die Festmusik. Schankwirt war August Busch aus Rösenbeck, der dafür 23.500 DM zahlen musste. Der Samstag stand im Zeihen des Jubelpaares Heinrich und Elisabeth Feldmann. Sie waren vor 25 Jahren das Bleiwäscher Königspaar gewesen und wurden nun entsprechend geehrt. Des Sonntags regierten Heinz und Helga Egert als amtierendes Königspaar bei strahlendem Sonnenschein. Am Montag dann schoss Heinrich Kappius den Vogel ab und errang damit die Königswürde. Zu seiner Königin wählte er Annegret Ahlers, die Frau seines Freundes und Kollegen. Leider fing es an diesem Tage während des Festzuges zu regnen an, und der Schützenzug musste unterbrochen werden, um zu schauern.
Alle übrigen örtlichen Vereine feierten ihre jährlichen Feste wie gewohnt, wobei es beim Carnevals-Club mit Büttenreden und bunten Kostümen am Fastnachtssonntag hoch herging.
Bautätigkeiten:
Da die Gemeinde zur Zeit keine Bauplätze besaß, war auch die Bautätigkeit gering. Matthias Hillebrand baute auf dem elterlichen Grundstück im Ort, sowie Josef Schäfers am Hessenbusch ein Wohnhaus. Johannes Klimeck errichtete eine Maschinenhalle am Hessenbusch. Nachdem die landwirtschaftliche Warenabteilung im Vorjahr geschlossen wurde, verkaufte die Spar- und Darlehnskasse das Gebäude an den Landwirt Bernd Wiggen, der es im nächsten Jahr zu Wohnungen umbauen will.
Der Bebauungsplan Nr. 4 Sauerland/Potthoffsweg konnte endlich vermessen und voll erschlossen werden zum Preis von 323.168,44 DM durch die mindestfordernde Firma – eine Bietergemeinschaft – Lenniger/Steinkemper aus Büren. Somit können im nächsten Jahr wieder Bauplätze vergeben werden. Ebenfalls abgeschlossen wurden die Strssaenbauarbeiten am Wiesengrund durch die heimische Firma Eley und damit das Baugebiet Nr. 3 endgültig fertig gestellt. Gesamtkosten mit Entwässerung ca. 200.000,- DM.Erwähnt werden soll an dieser Stelle auch, dass am 8. August bei einem Gewitter ein Blitz in das Wohnhaus des Josef Hengsbach einschlug, wobei das Dachgeschoss ausbrannte und durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr ein Übergreifen der Flammen auf das Erdgeschoss verhindert wurde.
Zum Haushalt:
Im Verwaltungshaushalt der Stadt Wünnenberg betrugen die Einnahmen und Ausgaben in 1993 23.485.581,00 DM, im Vermögenshaushalt 7.015.639,00 DM. Die Kanalgebühr musste wegen sehr umfangreicher gesetzlich vorgeschriebener Investitionen und fehlender Zuschüsse auf 5,25 DM je m³ Abwasser (1992=4,10DM)
angehoben werden.
Die Grundsteuer B (bebaute Grundstücke) wurde auf 250% (1992 = 220%) und die Gewerbesteuer auf 350% (1992 = 330%) festgesetzt. Alle anderen Steuer- und Gebührensätze blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Steinbruch:
An Bruchzins erhielt die Stadt von der MHI au dem gemeindeeigenen Steinbruch 277.754,06 DM, das sind rund 34.60 DM weniger als im Vorjahr. Nachdem der Regierungspräsident Detmold die Genehmigung in diesem Jahr auf Erweiterung des auszubeutenden Geländes erteilt hatte, kaufte die Stadt weitere Flächen von 6 Landwirten (Bernhard Wittler, Johannes Eley, Maria Dietz, Bernhard Vagiener, Magda Mengeringhausen und Hubert Sprenger/Tacken) für 12,- DM je m² auf. Schon im nächsten Jahr soll mit der Abgrabung begonnen werden.
Eine Viehzählung fand in diesem Jahr nicht statt, weshalb keine Zahlen angegeben werden können.
Ebenfalls können die Übernachtungszahlen des Fremdenverkehrsvereins nicht mehr angegeben werden.
Kirchliches:
Die katholische Kirchengemeinde meldete für 1993 774 Kirchenmitglieder mit Hauptwohnsitz und 40 mit Nebenwohnsitz in Bleiwäsche. Die durchschnittliche Zahl der sonntäglichen Kirchenbesucher ging auf 280 zurück. 10 Kinder gingen zur Erstkommunion, 5 Geburten, 5 Trauungen und 14 Sterbefälle waren zu verzeichnen.
Wie spendenfreudig auch in diesem Jahr unsere Bevölkerung wieder war, zeigt folgende Aufstellung:
Dreikönigssingen 1456,00 DM
Misereor 2106,00 DM
Sonderkollekte Osteuropa 1082,00 DM
Weltmission 1060,00 DM
Adveniat 4055,00 DM
Kinderopfer Misereor 236,00 DM
Caritas 234,00 DM
Diaspora 384,00 DM
Sonderkollekte Indien Erdbeben 550,00 DM
Unser Pfarrfest erbrachte einen Reingewinn von 4605,00 DM, der für das Pfarrheim Verwendung fand. Mit dieser Summe kamen in 1993 noch an Spende und Kollekten für das Pfarrheim insgesamt 26.139,- DM ein , wahrlich eine stolze Summe!
Becker
1994!
Zum Wetter und zur Ernte:
Mit Regen- und Schneeschauern begann das neue Jahr. Der Monat Januar war mild, es gab nur mäßigen Frost, bis dann anfangs Februar heftige Ostwinde eine klirrende Kälte bis minus 14°C – leider ohne Schneedecke – brachten, die drei Wochen währte. Die Wintergerste litt stark bei diesen Temperaturen, und manches Stück musste im Frühjahr umgesäet werden. Am 22. und 23. Februar fiel der erste Schnee in diesem Jahr, der aber schon bald in Regen überging und dahinschmolz. Das Thermometer stieg auf plus 12 °C an und es regnete unentwegt. Mitte März kam dann der Winter mit Kälte und starken Schneefällen. Heftige Windböen verursachten totale Schneeverwehungen auf Wegen und Straßen, unser Schneepflug war im Dauereinsatz.
Nur wenige Tage dauerte dieser Spuk, und der Regen ging in Schnee über, welcher der weißen Pracht den Garaus machte. Bis Ende März war Dauerregen, viele Felder waren überflutet, weil das Wasser auf den gefrorenen Böden nicht so schnell abziehen konnte. Zu Ostern, am 3. April fiel das Thermometer unter 0°C und es fiel Schnee. Wir hatten zu Ostern eine weiße Winterlandschaft, und auch der „weiße Sonntag“ war in der Natur ein Weißer. Schnee- und Graupelschauer bei starken Sturmböen wechselten einander ab. In der ersten Aprilhälfte wieder Dauerregen. Am 13. April fielen pro m² 40 l Niederschlag. Endlich am 15. April hörte der Regen auf, die Sonne kam hervor und es blieb 2 Wochen herrliches Wetter, so dass die Felder abtrocknen und sodann bestellt werden konnten. Der Mai war wieder regnerisch, unbeständig und kalt, besonders fürs Vieh. Die Wiesen waren unbefahrbar, vor Mitte Juni konnte kein Gras für Heu und Silage gemäht werden. Es sah traurig aus in der Natur. Am 20. Juni gab es endlich Sommerwetter. Die Temperaturen stiegen auf 30°C an. Die plötzliche Hitze war unerträglich. Am 6. Juli brach ein schweres Unwetter über unser Dorf herein. Blitz und Donner mit kräftigem Gewitterregen brachten 40l Wasser je m² in kürzester Zeit. Der Juli brach dann wettermäßig alle Rekorde: Es gab an 20 Tagen Temperaturen mit über 25°C und an 11 Tagen mit über 30°C, die höchste wurde mit 35°C gemessen. Die Sonne schien an jeden Tag dieses Monats, insgesamt während 285 Stunden. Nur am 6. Juli gab es den geschilderten Wettereinbruch. Die Offenbacher Meteorologen sprachen von einem Jahrhundertmonat und dem wärmsten seit 1859. Die Bauern konnten die Ernte schnell und trocken einbringen, die Erträge jedoch ließen zu wünschen übrig wegen der extremen Witterungsverhältnisse des Frühjahrs und Sommers. Auch die Herbstaussaat war bei gutem Wetter schnell getan. Zu Weihnachten fiel der erste Schnee dieses Winters bei uns, und alle freuten sich über die weiße Pracht, die jedoch nach den Festtagen durch Sturm und Regen schnell abgelöst wurde. So wie das Jahr begonnen hatte, endete es auch – mit Regen- und Schneematsch.
Das Vereinsleben:
Alle örtlichen Feste fanden in der gewohnten Weise der Vorjahre statt: zuerst die Generalversammlung des Schützenvereins im Januar, danach trumpften zu Fastnacht die Karnevalisten auf mit einer brechend vollen Festhalle und einer Riesenstimmung. Auch ein Kinderschützenfest wurde wieder veranstaltet wie im Vorjahr. Den Vogel schoss ein Mädchen ab und wurde somit “König“: Sarah Schüttler, die sich dann einen Jungen zur „Königin“ nahm: Björn Brackhaus.
Vor 25 Jahren hatte Josef Eley, an der Kirche, den Vogel abgeschossen, der somit in diesem Jahr mit seiner Ehefrau Elsbeth das Jubelkönigspaar stellte.
Die Blasmusik Hegensdorf war wiederum die Festmusik zum Schützenfest, August Busch aus Rösenbeck der Festwirt, der für die Festschänke 25.000 DM zahlte und für den Herbstball nochmals 2000,- DM. Das berechtigt zu der Annahme, dass enorme Mengen verzehrt wurden.
Des Sonntags regierte das amtierende Königspaar Heinrich Kappius und Annegret Ahlers. Am Montag errang Werner Bunsen die Königswürde, der seine Ehefrau zur Königin nahm. Bei gutem Wetter verlief auch dieses Schützenfest in harmonischer Weise.
Ein neues Kapitel bahnte sich für unseren Schützenverein an: zwischen der Stadt Wünnenberg und den Schützenvereinen Haaren sowie Fürstenberg waren im Vorjahr Verhandlungen erfolgreich geführt worden, um deren gemeindliche Festhallen in Vereinsbesitz umzuwandeln. Logischerweise trat dann der Stadtrat auch an unseren Schützenverein heran, um die letzte dann noch in Stadtbesitz befindliche Festhalle abzugeben und unterhalten zu lassen vom Verein. Die Halle war vor 26 Jahren gebaut, so daß umfangreiche Renovierungsarbeiten anstanden, vor allem die Dacherneuerung. Zwischen Stadt und Verein kam es zu zähen Verhandlungen, bei denen der Vorstand einen Kostenvoranschlag von über 300.000 DM vorlegte für erforderliche Reparaturen. In einer gemeinsamen Besprechung zwischen Schützenvorstand einerseits und Stadtdirektor sowie den örtlichen Ratsvertretern andererseits, einigte man sich auf eine Summe von 250.000 DM, für den Fall der Besitzübernahme durch unseren Verein. Dieses Ergebnis wurde zunächst vom Stadtrat einstimmig gebilligt und dann in einer außerordentlichen Generalversammlung des Vereins am 28. August bei nur 8 Gegenstimmen und einer ungültigen Stimme mit einer unerwartet großen Mehrheit von 124 Stimmen beschlossen. Die Summe soll in 2 Jahresraten gezahlt werden, womit dann einer Übernahme durch den Verein nichts mehr im Wege steht.
Der Chronist, in dessen Amtszeit als Bürgermeister von Bleiwäsche und Oberst der Heimatschutzvereins die Halle gebaut wurde, begrüßt es sehr, dass die Halle wieder in Vereinshand kommt, weil er aus eigener Erfahrung weiß, dass sie von den Bürgern dann eher als „ihr“ Eigentum angesehen und „fürsorglicher und besser angenommen“ wird. Die Zukunft wird es zeigen!
Bautätigkeit:
Endlich konnten wieder Bauplätze in Bleiwäsche vergeben werden, nachdem im Bebauungsplan Nr. 4 Sauerlandstraße/Potthofsweg die Vermessungs- und Erschließungsarbeiten abgeschlossen waren. Der Preis je m² Grund und Boden wurde vom Stadtrat von bisher 13,- DM auf nunmehr 21,- DM festgesetzt. Hinzu kommen noch für Erschließung und Vermessung ca 36,- DM. Trotz diese hohen Preises war die Nachfrage rege, es erwarben folgende Bleiwäscher Bürger die ersten Plätze: Johannes Mackenberg, Margret Bürger, Andreas Bunse, Alfons Planken, Theo Wittler (Loh), Jennifer Rudolf und Eheleute Andreas und Melanie Finger, die noch in diesem Herbst ihren Rohbau erstellten. Das Gebäude der früheren landwirtschaftlichen Warengenossenschaft, in dem sich acht Wohnungen befinden, wurde bezugsfertig.
Viehzählung – Viehbestand:
Nach 2 Jahren fand am 3. Dezember wieder eine Viehzählung statt, die folgendes Ergebnis erbrachte: 599 Stück Rindvieh, 21 Pferde, 2444 Schweine und 31 Schafe, ein Rückgang gegenüber der letzten Zählung, was ich als Landwirt als weitere Talfahrt in unserem Berufsstand bewerte. Die Preise für landwirtschaftliche Produkte sind auch auf einem Tiefstand. Ohne die staatlichen Ausgleichszahlungen wäre wohl mancher Hof nicht mehr.
Steinbruch:
Die MHI zahlte für das von ihr entnommene Steinmaterial an die Stadt Wünnenberg 271.916, 25 DM. Der Steinbruch wurde um die im Vorjahr erworbenen Grundstücke erweitert; die Betreiberfirma begann mit dem Abschieben des Bodens und mit den Abgrabungen.
Zum Haushalt:
Die Einnahmen und Ausgaben der Stadt Wünnenberg betrugen im Jahre 1994 im Verwaltungshaushalt 25.868.402,75 DM und im Vermögenshaushalt 9.925.270,53 DM.Außer Wasser- und Müllgebühren fanden keine Veränderungen statt. Der Wasserpreis stieg auf 1,90 DM je m³, die große Mülltonne (240l) kostete 336,- DM jährlich und die kleine Tonne (120l) 260,- DM.
Die Wahlen:
„Superwahljahr“, - diese Wort wurde erfunden und dann prompt zum „Wort des Jahres“ gekürt, an erster Stelle. Es fanden nämlich derart viele Wahlen in diesem Jahr statt wie nie zuvor in der Bundesrepublik. Als erstes fanden am 12. Juni die Europawahlen statt. Wegen des allgemein geringen Interesses betrug die Wahlbeteiligung in Bleiwäsche nur 60%. Die CDU erhielt hier 265, die SPD 108 und die Grünen 28 Stimmen. 11 weitere Parteien bewarben sich noch, erhielten aber nur wenige Stimmen. Wie erwartet erhielt der langjährige Europaabgeordnete Elmar Brok (CDU) in seinem Wahlbezirk die meisten Stimmen und kam wieder nach Straßburg.
In mehreren Bundesländern fanden zudem Landtagswahlen statt; bei uns in NRW erst im Mai 1995.
Am 16. Oktober wurde der 13. Deutsche (der 2. gesamtdeutsche) Bundestag gewählt. Gleichzeitig waren auch in NRW die Kommunalwahlen für die Kreis- und Gemeindeparlamente.
Bei der Bundestagswahl entfielen in unserem Ort auf die CDU 362 Erst- und 330 Zweitstimmen, auf die SPD 173 Erst- und 170 Zweitstimmen, auf die FDP 16 Erst- und 38 Zweitstimmen, auf die Grünen 24 Erst- und 28 Zweitstimmen und auf die Republikaner 8 Erst- und 7 Zweitstimmen.
Weitere Stimmen für kleine Parteien, die sich ebenfalls bewarben, waren bedeutungslos. Unser voriger Bundestagsabgeordneter Friedhelm Ost erzielte in NRW das beste Wahlergebnis für die CDU und zog als Direktkandidat seines Wahlkreises wieder in den Bundestag ein, während die bisherige Kreistagsabgeordnete Simone Probst von den Grünen über die Reserveliste nach Bonn wechselte zum Deutschen Bundestag.
Bei der Kreiswahl entfielen in Bleiwäsche auf die CDU 374 (=63%) der Stimmen, auf die SPD 189 (=32%) der Stimmen und die FDP nur 18 (=3,07%), die dadurch nicht mehr im Kreistag Paderborn vertreten sind.
Das Direktmandat erreichte Gerhard Wächter für die CDU (gleichzeitig Landtagsabgeordneter) aus Helmern, während Maria Junge (CDU) aus Wünnenberg sowie Hermann Arens für die SPD aus Wünnenberg über die Reserveliste in den Kreistag für die Stadt Wünnenberg einzogen.
Bevor ich über die örtliche Wahl zum Wünnenberger Stadtparlament berichte, will ich als Chronist und oftmals Betroffener folgendes in dieser Chronik festhalten: Drei langjährige Abgeordnete traten aus Altersgründen nicht mehr am 16. Oktober zur Wahl an: Heinz Becker – von 1961 – 1974 Gemeinderat und Bürgermeister von Bleiwäsche, von 1975 – 1994 Stadtrat und Ortsvorsteher von Bleiwäsche, sowie Kreistagsmitglied in Paderborn. Johannes Hülshoff und Heinz Niehoff waren eine Legislaturperiode weniger im Gemeinderat von Bleiwäsche gewesen, aber von1975 – 1994 im Wünnenberger Stadtrat.
Die Stadt Wünnenberg war in 17 Wahlbezirke aufgeteilt. Es mußten 33 Ratsmitglieder gewählt werden, 17 direkt und 16 aus der Reserveliste.
Im Bleiwäscher Wahlbezirk 1 kandidierte für die CDU Ulrich Hillebrand; er bekam 195 Stimmen (= 60,19%). Für die SPD stand Detlef Stachowiak zur Wahl; auf ihn entfielen 122 (=37,65%) Stimmen. Im Wahlbezirk 2 stellte sich Uwe Sprenger für die CDU zur Wahl und erhielt 155 (=53,82%) Stimmen sowie Peter Stachowiak für die SPD, der 133 (=46,18%) Stimmen erhielt.
Somit zogen die 2 CDU-Kandidaten direkt in den Rat ein, während die 2 SPD-Kandidaten aus der Reserveliste nachkamen. Wieder war unser Ort mit 4 Vertretern im Stadtrat präsent.
Die 33 Mandate verteilen sich wie folgt: 20 Mandate für die CDU, 11 für die SPD, 1 für die FDP, sowie ein Einzelbewerber. In der ersten Sitzung des neuen Rates fand die Wahl des Ortsvorstehers statt. Für Bleiwäsche wurde erwartungsgemäß Ulrich Hillebrand gewählt, der dieses Amt hoffentlich nicht als Bürde auf sich nimmt.
Kirchliches:
Die Statistik 1994 sah wie folgt aus: 780 kath. Kirchenmitglieder mit Hauptwohnsitz und 30 mit Nebenwohnsitz in Bleiwäsche. Die durchschnittliche Zahl der sonntäglichen Kirchenbesucher reduzierte sich auf 265. 9 Kinder empfingen die Erstkommunion, 6 Geburten, 5 Trauungen und 13 Sterbefälle gab es.
Die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung geht aus folgender Übersicht hervor: Die Kollekten für unser Pfarrheim 4.372,54 DM, die Spenden für das Pfarrheim 6.162,50 DM, der Reinerlös des Pfarrfestes 6.102,41 DM, was somit für unser Pfarrheim eine Summe von 16.637,45 DM ergibt.
Die jährlichen Kollekten erbrachten:
Dreikönigssingen 1.437, 33 DM
Misereor 2.177,48 DM
Weltmission 982, 75 DM
Kindermisereor 140,12 DM
Caritas 212,74 DM
Diaspora 403,65 DM
Adveniat 4.055,00 DM
Schlusswort des Chronisten:
Es war ein lautes, ein unzufriedenes Jahr, - das Jahr 1994, das jetzt zu Ende ging. Auf der ganzen Welt wurden 41 Kriege registriert und 20 Millionen Menschen befanden sich auf der Flucht, was auch in dieser Chronik gesagt werden soll, wenngleich unser Ort nicht unmittelbar hiervon betroffen war.
Hiermit geht nun die Periode des fast 70jährigen Chronisten Heinz Becker zu Ende, der dieses Amt in jüngere Hände legen will. Fast 3Jahrzehnte habe ich diese Chronik geführt, gern habe ich es getan, um für die Nachwelt einiges aus unserem Dorf und unsere Heimat festzuhalten. - Dem neuen Chronisten wünsche ich viel Wissenswertes und eine glückliche Hand
Bleiwäsche im Januar 95, Heinz Becker
Vorwort
Über 30 Jahre hat sich Heinz Becker als Bürgermeister, dann als Ortsvorsteher, Schützenoberst und Chronist um unseren Ort verdient gemacht und natürlich seinen Stempel aufgedrückt. Wir gönnen ihm nun seinen verdienten Ruhestand, möge der liebe Gott nach 70 Jahren und seiner Frau, die immer zu ihm gestanden hat, noch lange die Gesundheit erhalten.
Eine neue Zeit ist in Beiwäsche angefangen, junge Leute haben in unserm Ort Verantwortung übernommen, vielen „Alten“ fällt die Umgewöhnung natürlich schwer. Originale vom alten Schlag werden leider immer weniger. Keinen von ihnen möchten wir missen. Unsere Generation ist im Wohlstand und bisher ohne Krieg, es möge auf ewig so bleiben, aufgewachsen. Unsere Kinder wachsen heran, ohne dass sie etwas müssen müssen.Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist aufgrund der hohen Lohnnebenkosten in Gefahr und immer mehr Betriebe verlagern ihre Produktion ins Ausland. Eine hohe Arbeitslosigkeit (1995- 3,8 Mio.) sind die Folge. Viele sagen, unsere Renten sind in Gefahr und immer mehr Menschen beziehen aufgrund der Arbeitslosigkeit Sozialhilfe. Es braucht keiner bei uns Hunger leiden, aber ob wir zufriedener sind, sei dahingestellt sein und jeder sollte für sich in einer stillen Minute einmal selbst darüber Gedanken machen.
Ich möchte nun als neuer Chronist, wie ich meine ehrenvolle Aufgabe, über Bleiwäsche und seine Bürger in den nächsten Jahren berichten und ich hoffe, daß es mir gelingt. Sollte ich jemals Einem zu nahe treten oder etwas vergessen, möge man es mir verzeihen.
Der Chronist Ulrich Hillebrand
1995
Zum Wetter und zur Ernte
Starke Schneefälle setzte pünktlich am Neujahrstag ein und eisige Temperaturen sorgten dafür, dass die Kinder wieder einmal dem Wintersport frönen konnten. Doch am 12. 1. setzte Tauwetter ein, starke Regenfälle führten an den Füssen zu einem erneuten Jahrhunderthochwasser nach 1994. Frühlingshafte Temperaturen setzten Anfang Februar ein und erst Ende des Monats wechselten sich wieder Regen und Schneeschauer ab. Nach vielen Regentagen konnten nach ersten Sonnentagen die Landwirte Kunstdünger streuen. Mitte März überraschte uns dann wieder eine plötzliche Kälte mit Schneefall. Der März wurde sehr nass und es traten immer wieder Schnee und Hagelschauer auf. Ende des Monats kommt der Frost dazu. Im April das gleiche Bild, in der letzten Woche dann plötzlich sommerhafte Temperaturen. Im Mai und Juni ist es wieder kalt bei wenigen Sonnentagen. Am 26. 6. schlägt das Wetter um, ein heißer Jahrhundertsommer, Temperaturen 35°C sind keine Seltenheit, beginnt. Bereits am 18. August ist eine gute Ernte unter Dach und Fach. Das Getreide braucht nicht getrocknet zu werden. Der September ist wieder kälter, gelegentlich Regen und der Oktober verlässt uns ohne Niederschlag. Anfang November fällt etwas Schnee, bei eisigem Wind ist es sehr kalt. Bei dichtem Nebel am 7. und 8. 11. stürzt im Stadtgebiet an der A 44 ein Hubschrauber ab, 1 Toter, 2 Schwerverletzte, stundenlanger Stromausfall sind die Folge. Danach ist es bis zum Ende des Jahres weiter bitterkalt. Eine Woche vor Weihnachten fällt Schnee, doch Regenfälle und Plustemperaturen machen ihm den Garaus, danach wieder kalt bei etwas Schnee. Am Silvestermorgen (-12°C) werden unsere Strassen landesweit durch Nieselregen in Eisflächen verwandelt. Zahlreiche Unfälle sind die Folge.
Das Vereinsleben
Am 1. Januar übernahm der Schützenverein Bleiwäsche unter dem Oberst Udo Leißmann von der Stadt die Bleiwäscher Halle und damit auch die Bewirtschaftung. Eine nicht zu unterschätzende, wenn nicht sogar eine schwierige Aufgabe. Für die Renovierung der Halle erhält der Schützenverein von der Stadt einen Zuschuss von 250.000 €. Nach Genehmigung des Bauantrages, Architekt Hermann Maas übernimmt die Bauleitung kostenlos, wird Anfang Mai mit dem Umbau begonnen. Links neben dem Eingang wird ein Anbau errichtet, ein zusätzlicher Raum für Vorstandssitzungen , Unterbringung der Heizanlage im Keller etc. Maurer sind auf der Baustelle nur selten zu finden, da im Ort eine rege Bautätigkeit herrscht (Bericht an anderer Stelle). Im Ort herrscht große Unruhe, als der gegründete Bauausschuss beschließt, das Eternitdach sitzen zu lassen und darüber ein neues Dach mit blauen Metallplatten zu errichten. Als man sich an anderer Stelle kundig macht, wird beschlossen, den Eternit zu entfernen. Der Rohbau und die Dacheindeckung wird somit fertiggestellt und es wird mit dem Verklinkern der Halle begonnen. Es werden teure Fenster, soweit möglich eingesetzt und durch freiwillige Helfer werden ca 2500 Stunden geleistet. Im kommenden Jahr bedarf es noch mancher Arbeitsstunde um die Renovierung fortzusetzen.
Auch der Verkehrsverein ist rege. Am Brunnen wird unter Mithilfe von zahlreichen heimischen Firmen und Spenden eine Mariengrotte errichtet. Am 14. 5. 1995 (Muttertag und Landtagswahl) wird die Mariengrotte durch unseren Pastor Abraham und der Gemeinde feierlich eingeweiht. Die Verkehrsvereinsvorsitzende, der Bürgermeister der Stadt Josef Stratmann und der Ortsvorsteher hielten vor dem Publikum, darunter auch vielen Gästen aus dem Stadtgebiet, eine Rede und es wurde eine Urkunde eingemauert mit folgendem Wortlaut:
Urkunde
Anno Domini 1995 am 14. Mai als Johannes Paul Papst war, Johannes Joachim Degenhardt Erzbischof von Paderborn, Roman Herzog Bundespräsident, Johannes Rau Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Reinhold Stücke Landrat des Kreises Paderborn, Josef Stratmann Bürgermeister der Stadt Wünnenberg, Ulrich Hillebrand Ortsvorsteher von Bleiwäsche, Pater Abraham Pastor von Bleiwäsche waren, wurde am Brunnen in Bleiwäsche die Mariengrotte feierlich eingeweiht.
Nach der Einweihung wurde auf dem Platz „An der Kirche“ ein großes Dorffest gefeiert, an dem erstmals das „Bleiwäscher Brunnentröpfchen“ ausgeschenkt wurde.
Die Mariengrotte ist auf Initiative der Vorsitzenden des Verkehrsvereins, Nanny Mester errichtet worden. Gebaut wurde sie vom Bauunternehmer Heinrich Lange, gestiftet wurde die vom Künstler und Bildhauer Michael Liebert aus Bottrop gefertigte Madonnenfigur von Frau Käthe Hammerschmidt-Helle aus Wünnenberg. Die Aktion wurde unterstützt von zahlreichen heimischen Firmen. Die neue Westfälische berichtet am 9. 9. 95 darüber).
Die erste Bleiwäscher Hobbyausstellung, im Oktober veranstaltet von Ulla Leißmann, Vera Albrecht und Ulla Schüttler, fand in der Schützenhalle statt. Zahlreiche Hobbykünstler zeigten, was das Dorf zu bieten hat. Ausgestellt haben Martha Kania (Fahnenrestauratorin), Karl Heinz Schlüter (Ikonenmalerei), Peter Schluer (Schieferuhren), Maria Hülshoff (Häkeldecken), Vera Albrecht (Töpferwaren), Ulla Leißmann (Seidenmalerei), Helga Egert (Florales Kunsthandwerk) und Ulla Schüttler (Dänische Stickerei). Der Flohmarkt von Kindern fand großes Interesse. Musikgruppen der ansässigen Jugendkunstschule und die Tanzgruppe Lollypop`s unterhielten die Gäste und auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Der Erlös der Veranstaltung, erwirtschaftet durch Mithilfe freiwilliger Helfer verschiedener Vereine, kam den Vereinen wieder zu Gute. (Ein Bericht darüber ist in der Neuen Westfälischen im Oktober 95 zu finden).
Die Jugendkunstschule Bleiwäsche, 1979 von Professor Josef Brock gegründet, - er ist als Medien- und Musikwissenschaftler an der Fachhochschule Mainz beschäftigt, arbeitet mit dem ehrenamtlichen Vorsitzenden des Trägervereins Alfons Steffens zusammen. Nach dem Studium als Musikpädagoge übernimmt er hier den Musikunterricht. Malen, Zeichnen, Töpfern, und gelegentlich auch Theater, Tanz, Fotografie und Literatur gehören zum Angebot. Auch der Miniclub für Kinder im Alter ab 1,5 Jahren und ein Seniorentreff gehören inzwischen zum festen Programm. Die Finanzierung erfolgt durch den Landschaftsverband und die erwirtschafteten Kursgelder. (auch hierüber berichtet die Neue Westfälische am 23. 11. 95).
Mit acht Anschlüssen an einen großen Propangas-Tank stiegen die Stadtwerke Paderborn in die Gasversorgung im Bleiwäscher Neubaugebiet ein. Ein gemeinsame Verlegung mit der Abwasserdruckrohrleitung der Stadt machte dies wirtschaftlich möglich. Die Zahl von 1000 Hausanschlüssen ist inzwischen überschritten und hat damit etwa ein Drittel Marktanteil erreicht. (Zeitungsbericht vom 12. 8. 95).
Für die Nachwelt sollen folgende Daten festgehalten werden:
Es kosten:
1 Zentner Weizen 15,50 DM
1 Brot 5,70 DM
1 Pfund Zucker 0,90 DM
1 Pfund Butter 3,78 DM
1 Maurerstunde 23,80 DM
Zu den Festen im Ort:
Trotz des Hallenumbaus war das Jahr ein Jahr der Feste, denn es verging kaum ein Monat in dem nicht in der Halle gefeiert wurde. Dazu kamen mehrere Feste auf dem Dorfplatz in unmittelbarer Nähe des Pfarrheims. Im Einzelnen:
21. Januar: Generalversammlung Schützenverein und Schützenball. Zu später Stunde wird der Vogel für 950 DM von Heinz Egert ersteigert.
26. Februar: Karnevalsprunksitzung des BCC, mit tollem Programm, hauptsächlich veranstaltet von dem Jungvolk. Prinzenpaar: Theo und Maria Brackhaus.
Im November wird Theo Brackhaus zum 1. Vorsitzenden gewählt, Bernd Schilling zieht weg.
29. April: Discofete veranstaltet durch den Schützenverein
30. April: Tanz unter dem Maibaum auf dem Dorfplatz
01. Mai: veranstaltet von der Freiwilligen Feuerwehr
14. Mai: Einweihung der Mariengrotte
Sportlerball
29. - 31. Juli: Der Höhepunkt des Jahres: Bei sommerlichen Temperaturen um 30°C wird Schützenfest gefeiert. Mechthild und Werner Bunsen regieren bis zum Vogelschießen am Montag. Mit einem gezielten Schuss holt Achim Albrecht den Vogel von der Stange. Seine Frau Vera wird Königin.
Kinderschützenfest. Martina Hengsbach schießt den Vogel ab.
Spiel ohne Grenzen
Pfarrfest
1. Oktober: Hobbyausstellung
2. Oktober: Erntedankfest
28. Oktober: Discofete des Carnevalsvereins
Kaninchenschau sind weitere Feste, die von den Vereinen veranstaltet werden und zum geselligen Dorfleben beitragen. Dazu kamen noch die vereinsinternen Feste wie Mütterkaffeetrinken, die regelmäßigen Seniorennachmittage, das Richtfest zum Umbau der Schützenhalle oder die CDU Grillfete im Laufe des Jahres.
Wahlen:
Nach dem Superwahljahr 1994 fand in Nordrhein Westfalen die Landtagsw3ahl am 14. Mai statt. Der heimische Landtagsabgeordnete Gerhard Wächter, Kandidat der CDU, konnte an Stimmen erneut zulegen und seinen Wahlkreis Paderborn, ohne die Stadt Paderborn, direkt gewinnen. Er erhielt 57,3% Stimmen. In Bleiwäsche stimmten 305 Personen für Gerhard Wächter, die SPD erhielt 142 Stimmen. An der 5% Hürde scheiterte erstmalig die FDP in NRW. Die SPD musste mit den „Grünen“ eine Koalition eingehen, um die Regierungspartei zu stellen.
Bautätigkeit:
Wie überall in Deutschland fand auch in Bleiwäsche aufgrund des gestiegenen Wohnbedarfs, der günstigen Entwicklung auf dem Kreditmarkt, der Wohnungsbauförderung und der gestiegenen Mieten eine rege Bautätigkeit statt. In Bleiwäsche wurde im Herbst das neue Baugebiet „Am Springsgraben“ freigegeben. Jennifer und Markus Göddecke lassen ein Fertighaus bereits im Februar errichten. Theo Wittler, Margret Bürger und einen Monat später Johannes Mackenberg, schachten aus, um ein Haus in Eigenleistung zu errichten. Lothar Krämer im elterlichen Garten, Alfons Planken, Andreas Bunse und Martin Wiggen fangen im Spätsommer mit dem Bau von Eigenheimen an. Heribert Schneider baut die alte „Schützenhalle“ um und eröffnet eine Gaststätte mit 2 Gasträumen, davon eine als „Imbiss“. Siegfried Rudolf baut mit seinen Söhnen „Am Hessenbusch“ ein Doppelhaus, Das Haus von Johannes Klimeck neben der Maschinenhalle im ehemaligen „Henkeln Steinbruch“ wird fertig. Die Firma Sprenger baut eine weitere Halle nach Süden hin, im Ort werden einige Stallungen (Scholand und Dietz) zu Wohnungen umgebaut. Bereits im Herbst stehen jedoch einige Wohnungen leer. Familie Vanck baut ein Haus „Zur Glashütte“ in ihrer Wiese.
Zum Haushalt:
Die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt der Stadt Wünnenberg betrugen in 1995 25.330.934,96 DM, die im Vermögenshaushalt 12.681.394, 32 DM.
Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen riesigen Investitionen im Abwasserbereich wurde die Abwassergebühr auf jetzt 7,15 DM erhöht (zuvor 5,25 DM). Auch die Friedhofsgebühren werden angehoben: das Reihengrab kostet 560 DM, die Gruft 1200 DM, die Benutzung der Friedhofskapelle 300 DM und der Grabaushub 670 DM.
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage ist es in Bleiwäsche ab November 1994 erstmalig möglich eine Gruft zu erwerben. Sollte das Gelände des Friedhofs nicht mehr ausreichen, ist eine Erweiterung nach Süden hin vorgesehen. Auf dem Friedhof wurden in 1995 zahlreiche Wege (Hautweg und Stichwege nach Süden) durch die heimische Firma Eley im Gesamtwert von 45000 DM neu gepflastert.
Mit der Verlegung der Abwasserdurchleitung von Wünnenberg nach Bleiwäsche wird auch eine Gasleitung verlegt. Im Herbst beziehen die ersten Häuser Gas und Bleiwäsche ist um eine weitere Energie reicher, sicherlich ein weiterer Fortschritt. Die Kosten für die Verlegung betrugen rund 1.000.000 DM.
Zum Steinbruch:
An Bruchzins erhält die Stadt von der MHI eine Summe von 309.038,21 DM, rund 37000 DM mehr, als im Vorjahr, es lag sicher auch an der regen Bautätigkeit.
Die Firma Dyckerhoff AG in Wiesbaden hat ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet und möchte auf der anderen Seite des jetzigen Steinbruchs einen Riesensteinbruch in einer Größe von 43 ha erstmals betreiben. Das Gelände gehört dem Grafen von Spee. Erste Gespräche finden auch in Bleiwäsche statt. Die Verantwortlichen deuten an, daß man bereit ist, den Verkehr durch das Düstertal, Lühlingsbach Richtung Alme und dann auf die B 480 zu leiten. Bleiwäsche würde wenigstens so vom Verkehr verschont.
Zur Statistik:
Am Ende des Jahres wohnten in Bleiwäsche 957 Einwohner. Lediglich 6 Kinder wurden geboren, es starben aber 9 Bleiwäscher, zwei Tote wurden außerhalb von hier beerdigt.
Der Name „Ellebracht“, eine alteingesessene Bleiwäscher Familie, verschwindet aus dem Ort. Nachdem die Eltern verstorben sind, heiratet der jüngste Sohn Albert und zieht weg, das Elternhaus wird verkauft. Josef und Irmgard Ellebracht ziehen nach Paderborn.
Kirchliches:
6 Trauungen und 10 Erstkommunionen finden statt. Die katholische Kirche hat in Bleiwäsche 776 Mitglieder, im Durchschnitt besuchen 239 Leute an Sonntagen unsere katholische Kirche, ein weiterer deutlicher Rückgang.
zu den Spenden:
Misereor 1859,92 DM
Weltmission 1121,30 DM
Kinder Misereor 105,42 DM
Caritas 293,55 DM
Diaspora 418,20 DM
Mittel und Osteuropa 343,15 DM
Adveniat 3174,00 DM
Kinder Weihnachten 236,06 DM
Sternsinger 1581,24 DM
Kollekten 3229,08 DM
Spenden 2640,00 DM
Pfarrfest 3064,30 DM
Caritas Sondersammlung 944,00 DM
Caritas Herbstsammlung 978,50 DM
Herz Jesu Geld 497,50 DM
Volksbund Deutsche Kriegsgräber 974, 69 DM
Zum guten Schluss:
Am 19. 3. fällt die Telefonanlage in Bleiwäsche aus. Zahlreiche anrufe landen alle bei Schüren Hubert, der seinen Spaß hat, doch andere im Ort können die Gespräche von Hubert auch mithören.
Josef Vagiener wird aus der Garage Mitte Dezember ein bereits geschlachtetes Schwein von der Leiter gestohlen. Der Diebstahl wird nicht aufgeklärt.
In Scharfenberg werden mehrere Jugendliche, bezw. Junge Erwachsene beim Diebstahl eines Zigarettenautomaten erwischt. Ihnen kann man ferner mehrere PKW Aufbrüche nachweisen.
Anfang April konnte in Bleiwäsche ein Umwelttag durchgeführt werden, nachdem er vorher wegen Dauerregen abgesagt werden musste. 25 freiwillige Helfer waren unterwegs, um ordentlich ums Dorf aufzuräumen. Es wurde der traurige Rekord von ca. 15m³ Müll (2 Abfallmulden) gesammelt.
Die Freiwillige Feuerwehr Bleiwäsche hängt erstmalig zum Advent einen beleuchteten Adventskranz am Maibaum auf. Eine Einmaligkeit in der ganzen Region.
Bleiwäsche im Januar 1996, Ulrich Hillebrand
1996
Zum Wetter:
Anfang des Jahres liegen die Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, die Landschaft ist weiß von etwas Schnee, aufgrund von Nässe sind die Straßen am Neujahrsmorgen spiegelglatt. Bereits eine Woche später setzt wieder Tauwetter ein und in der dritten Woche fallen die Temperaturen wieder unter den Gefrierpunkt bis auf die Höchstmarke von -16°C. Am Ende und der darauf folgenden Woche fällt neuer Schnee. Ende Januar ist es wieder sehr kalt, zudem scheint die Sonne, aber es ist windig. Mitte Februar steigen die Temperaturen wieder an, Regen und Schneeschauer wechseln sich ab. Das Wetter setzt sich bis nach Ostern fort, der Hafer kann erst Mitte April gesät werden. Insgesamt war der Winter 95/96 sehr kalt und lang, denn er begann bereits Anfang November und endete erst im April. Niederschläge sind sehr wenig gefallen, so daß die Aabachtalsperre ihren niedrigsten Stand seit ihrem Bestehen hat. Die Wasserabgabe an die Städte wird um 20% reduziert, hat aber keine Auswirkungen auf die Wasserversorgung. Ab Mitte April war es sehr heiß, die Temperatur erreicht einmal am Tage 22°C.Anfang Mai fallen die ersten Regenfälle nach langer Zeit, es wird aber auch wieder kälter. Es bleibt den ganzen Monat so und erst im Juni wird es sehr heiß. Das Quecksilberthermometer steigt auf 30°C am 7. Juni. Ab Mitte des Monats wird es für die Jahreszeit wieder zu kalt, es fällt viel Regen, der in Haaren sogar zu einem Hochwasser mit hohem Schaden führt, viele Keller standen unter Wasser. Das kalte und nasse Wetter setzt sich fort bis in den Juli. Erst passend zum Bleiwäscher Schützenfest wird es heiß, lediglich nachts fallen Gewitterschauer. In den darauf folgenden Tagen wird es aber wieder kühler, die erste Gerste wird gemäht. Nach erneutem Regen wird es ab dem 20. wieder sonnig, der Raps wird gemäht. Aufgrund weiterer Regenfälle verzögert sich die Ernte und so wird manches Stück Weizen erst Ende September geerntet. Das Getreide muss lange getrocknet werden, eine weitere Belastung für unsere Landwirte, besonders die, die Milchwirtschaft betreiben. Der Literpreis ist stark gesunken, zusätzlich ist der Preis für Rindfleisch im Keller, da in England eine Seuche aufgetreten ist. Im Moment sind die Schweinepreise oben. Ende September wird Raps und Gerste gesät. Trotz des nassen und kalten Sommers ist die Talsperre noch nicht gefüllt. Das Wetter setzt sich so fort. Bereits am 18. November fällt so viel Schnee, dass Bus nicht durchkommt und die Schneepflüge durch Firma Eley im Einsatz sind. Die Schneefälle halten in den nächsten Tagen an. Anfang Dezember schlägt das Wetter noch einmal um, es herrschen wieder frühlingshafte Temperaturen. Am 2. Advent wird es wieder lausig kalt. Vor Weihnachten fällt Regen, aber Weihnachten bis ins neue Jahr wird es sehr kalt, bis -20°C, die kältesten Weihnachten seit über 30 Jahren. Manche Wasserleitung friert ein und die Heizungen schaffen es kaum. Nach dem strengen Winter 95/96 eine zusätzliche Belastung für die Bürger, zumal die Preise für Heizöl seit dem Sommer 96 von 33 Pfennig auf 50 Pfennig je Liter gestiegen sind. Dazu kommt ach noch die Mehrwertsteuer von 15%.
Zum Vereinsleben:
Im Januar finden Neuwahlen im Schützenverein statt. Über die Hälfte der Vorstandsmitglieder und Offiziere wurden neu gewählt, da viele, die noch in der Lage gewesen wären, nicht mehr zur Wahl standen. Zum Schützenball wurde der Vogel vom Oberst, Udo Leißmann versteigert. Er selbst erhielt schließlich für 600 DM den Zuschlag, nachdem er versucht hatte, durch sein mitwirken den Preis in die Höhe zu treiben.
Zur Prunksitzung am 18. Februar, des Bleiwäscher Carnevalsclubs regierten Ulli Hoffmann und Frau. Nach den Vorträgen wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.
Nach der Oldie-Disco durch den Schützenverein fand wieder der Tanz unter dem Maibaum bei herrlichem Wetter auf dem Dorfplatz statt.
Eine Umweltaktion im Frühjahr ums Dorf füllt leider wieder schnell einen Container.
„Rieks“ Soldatenkreuz wird vom Verkehrsverein erneuert. Pfingstsonntag wird es von Pater Abraham bei strömenden Regen eingeweiht. (Bericht im WV am 16. 6. 96)
Nach dem Frühlings- und dem Sportfest findet Ende Juli das Fest des Jahres „Schützenfest“ statt. Udo Leißmann trug den Vogel zur Halle, der sehr schwer war und erstmals von Andreas Vagiener gefertigt wurde, nachdem ihn jahrelang Firma Sprenger gebaut hatte. Mit dem 159 Schuss holte der Straßenbaumeister Jürgen Hübner aus Elsen den Vogelrest von der Stange und wählte seine Frau Maria als Königin.
Beim Kinderschützenfest wurde Raphael Bunsen König.
Das Pfarrfest, der Herbstball, das KLJB-Fest der Jugend, der Hobby- und Kinderflohmarkt, die Kaninchenschau und der St. Martinszug finden in der gewohnten Reihenfolge statt. Insgesamt ein erfreuliches Jahr bei leicht zurückgehender Besucherzahl.
Zur Renovierung der Schützenhalle:
Im Winter wird die Deckenheizung installiert, die trotz aller Kritiker sehr gut funktioniert. Ein Großteil der Elektroversorgung wird neu verlegt, so dass der Eingangsbereich umgestaltet werden kann. Die Elektrikerarbeiten übernimmt Alfred Sprenger, der täglich mit seinem Wissen in der Halle zu finden ist. An der Nordseite wird eine Musikbühne errichtet, die Sektbar wird mit einem Zuschuss von 40.000 DM umgebaut eine Behindertentoilette wird angelegt, Türen werden erneuert, eine Schließanlage installiert, Deckenbeleuchtung angebracht, Küche neu vertäfelt und zum Schluss die Wände gestrichen. Dass viele Vorarbeiten, wie Wände herausbrechen und und und notwendig sind, versteht sich von selbst. Passend zum Schützenfest präsentiert sich die Halle in neuem Glanz. Allen Helfern gebührt Dank. Nach Schützenfest ist verständlicher Weise die Luft heraus. Nur noch einzelne Arbeiten werden durchgeführt. In 1997 ist noch viel Arbeit von „Außen“ zu leisten.
Ende des Jahres fangen Mitglieder der Musikgruppe mit dem Umbau der alten Lehrerwohnung in der Schule zu einem Übungsraum an. Die Wohnung stand lange leer, lediglich die katholische Landjugend nutzte die Wohnung vor der Fertigstellung des Pfarrheims zu einer Teestube. Der Umbau wird mit 10.000 DM bezuschusst.
Bautätigkeit:
Im neuen Baugebiet errichtet Familie Blacha ein Haus.Thorsten Schumacher baut am Potthofsweg und Manfred Lausen „Am Stollen“ jeweils ein Wohnhaus. Am Ende des Jahres 96 ist das Bebauungsgebiet „Am Springsgraben“ bewohnt. Im landwirtschaftlichen Gebäude Sprenger Pieper in der Bruchstrasse wird eine zusätzliche Wohnung gebaut. Firma Sprenger „Massivholzmöbelwerke“ erweitern um neue Hallen, nachdem sie das Grundstück bis zum Prozessionsweg von der Stadt im Flurbereinigungsverfahren erworben haben. Ende 1996 sind fast alle Wohnungen im Ort vermietet. Die Aatalklinik, die in 96 ihre Pforten öffnete und die Ende des Jahres zur Hälfte belegt ist, macht sich durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und dem Zuzug von Neubürgern bemerkbar.
Zum Haushalt:
Die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt der Stadt Wünnenberg betrugen in 1996 26.964.164,08 DM, die im Vermögenshaushalt 12.552.743,49 DM.
Gebühren wurden in 1996 nicht erhöht, lediglich für die Abfuhr von Sperrgut, die sonst frei war, wird ab Mitte des Jahres eine Gebühr von 50,- DM erhoben. Zum 1. Mai wird die „grüne Tonne“ für kompostierbare Stoffe eingeführt, die im Zweiwochenrhythmus abgefahren wird. Die blaue Papiertonne und die Restmülltonne mit dem „Gelben Sack“ werden nur noch alle 4 Wochen im Wechsel abgefahren. Trotz der Sortierung muss wohl die Gebühr angehoben werden.
Durch erhebliche Mindereinnahmen bei den Gewerbesteuern und Schlüsselzuweisungen wurden 7.000.000 DM aus der Rücklage genommen, die auf 1.288.000 DM zusammengeschmolzen ist.
Weitere Gasleitungen in den wichtigen Strassen werden verlegt. Das Pumpwerk „Unter der Hütte“ und die erforderlichen Zulaufkanäle mit einem Kostenvolumen von 890.000 DM werden soweit fertiggestellt. Anfang 1997 werden dann Bleiwäscher Abwässer zum Zentralklärwerk nach Wünnenberg gepumpt. Ein wichtiger Beitrag zur Schonung der Umwelt, insbesondere des des Lühlingsbaches, denn unser Klärwerk erfüllte die gestiegenen Auflagen schon lange nicht mehr und ein Umbau lohnte nicht.
Der Vorbau des Kindergartens wird verglast und auf dem Friedhof wird ein Container für Grünabfälle aufgestellt.
Zum Steinbruch:
Die Firma MHI zahlt in 1996 an die Stadt einen Bruchzins in einer Höhe von: 293.840,70 DM, das sind rund 15.000 DM weniger als im Vorjahr, ansonsten war es ruhig um den Steinbruch.
Zur Statistik:
Am Ende des Jahres waren 973 Einwohner angemeldet. Es wurde 11 Kinder geboren, 9 Bleiwäscher starben, Bernhard Mester starb als Erster in der Silvesternacht. 11 Kinder gingen mit zur Kommunion und 7 zur Firmung. Es fanden drei kirchliche Trauungen statt. An den Kirchenzähltagen werden 257 Kirchenbesucher gezählt. Die Zahl ist etwas verfälscht, da an einem Sonntag drei Messen stattfanden.
Die Bewohner der Stadt Wünnenberg, so berichtet das WV am 8. 11., müssen sich in Anbetracht des Etats auf steigende Kosten einstellen. Einbrüche bei Gewerbesteuern, sinkende allgemeine Zuweisungen und die Kreisumlage macht Stadtdirektor Winfried Menne dafür verantwortlich. Neben der Erhöhung der Grundsteuer B, steigen die Abgaben im Abfall- und Abwasserbereich. Die Kosten für die 80l Tonne kostet 218 DM, die 120l Tonne 316 DM, bisher 260 DM. Für die 240l Tonne fälle eine Gebühr von 406 DM an, bisher 336 DM.
Spenden im Ort:
Misereor 1800,92 DM
Weltmission 793,50 DM
Kinder- Misereor 163,46 DM
Caritas 344,44 DM
Diaspora 475,61 DM
Mittel- und Osteuropa 587,30 DM
Adveniat 2761,30 DM
Kinder-Weihnachten 204,39 DM
Sternsinger 1376,44 DM
Kollekten (f. Pfarrheim) 2860,00 DM
Spenden (f. Pfarrheim) 3135,00 DM
Pfarrfest 3725,00 DM
Caritas Sondersammlung 1000,00 DM
Caritas Herbst 1014,00 DM
Zum guten Schluss:
Trotz Protest schließt auch wie in anderen Orten am 28. 9. die Post ihre Filiale. Gründe sind mangelnde Auslastung und Personalprobleme. Die Post ist ein Privatunternehmen und muss aus Kostengründen rationalisieren. Eine Postagentur in einem Geschäft scheitert, da kein geeigneter Interessent vorhanden ist. Der „mobile Briefträger“ ersetzt die Postfiliale.
Paul Düring schließt zudem den Getränkehandel in der „Schwelge“.
Am 20. September werden Wolfgang Becker 6 Kühe von einer Weide beim Bohrloch gestohlen. Er hört nichts von dem Verbleib, ist aber versichert.
Von der Stadt Brilon wird aus dem Loh ein Baugebiet für Windkrafträder ausgewiesen. Die Eigentümer sind skeptisch, obwohl überall Windräder errichtet werden und der Landwirtschaft eine zusätzliche Geldquelle bieten. Es bildet sich jedoch eine Interessengemeinschaft, die mehrere Informationsveranstaltungen durchführt. Zu den Befürwortern gehört auch Thorsten Schumacher. Aber ein Problem ist, dass die Flurbereinigungsmaßnahmen immer noch nicht abgeschlossen sind.
15 Aussteller beteiligen sich in diesem Jahr an der Hobbyausstellung im Oktober. Die JKS bietet den Erwerb eines EDV Führerscheins an und spendet für jedes gespielte Lied ein Mark für die Knochenmarkspenderdatei. Die Veranstaltung ist wieder sehr gut besucht. Artikel in der Neuen Westfälischen Zeitung und im Westfalenblatt berichten davon.
Ebenso erscheint im Westfalenblatt ein Artikel über Eberhard Sänger. Er unterstützt als ehrenamtlicher Mitarbeiter den „Weißen Ring“, gegründet von Eduard Zimmermann. Herr Sänger ist Ansprechpartner in ca 10 Fällen pro Jahr im Raum Büren und Wünnenberg. Der weiße Ring hilft Menschen, die Opfer eines Verbrechens geworden sind.
1997
Zum Wetter und zur Ernte:
Zum Jahreswechsel ist es immer noch lausig kalt und es liegt etwas Schnee. Nach neuen Schneefällen setzt Mitte Januar Tauwetter ein. Regenfälle setzen ein und am 21. Januar steht morgens nach Eisglätte der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt still. Nach mehreren Tagen Regen fällt Schnee, die Straßen müssen geräumt werden. Bei Plustemperaturen und stürmischen Wetter wird Karneval gefeiert, bevor Mitte Februar wieder Schneefall einsetzt. Das Wetter wechselt schnell wieder, nach Regenfällen zeigt das Thermometer am 23. Februar 15°C an. In der zweiten Märzhälfte wird bei sonnigem Wetter Hafer gesät. Danach wechseln sich wochenweise Schnee- und Regenfälle ab. Es bleibt kalt bis Anfang April, die Sonne lacht und die Temperaturen steigen endlich deutlich an. Nach kalten und stürmischen Tagen in der 13. Woche, Schneefällen und Nachtfrösten fällt Ende April Regen, der dem Wasserstand in der Aatalsperre hilft. Nach ein paar Sommertagen Anfang Mai fällt wieder Regen. In der 20. Woche wird es richtig heiß, am Pfingstsonntag überrascht uns ein 2stündiges heftiges Gewitter, das Schäden im Bereich der Pumpstation „Unter der Hütte“ anrichtet. Danach bleibt es kalt und regnerisch. Um Fronleichnam wird es wärmer und in der darauf folgenden Woche sogar heiß. Es bleibt kalt und nass bis Anfang August. Am 25. Juli fällt Dauerregen, der jedoch zum Schützenfest in unserm Ort passend aufhört, danach regnet es erneut. Anfang August wird es endlich heiß und die Sonne hört nicht auf zu scheinen. Die Gerste und der Raps werden bei Temperaturen um 30°C geerntet. Am 25. August sieht man nur noch vereinzelt Getreidefelder, die durch die modernen Maschinen Anfang September geerntet sind. Das gute Wetter setzt sich fort, lediglich Anfang und Mitte Oktober fällt etwas Regen. In der Nacht zum 22. 10. gibt es den ersten Nachtfrost, der sich bis Ende des Monats hält. Der Herbst ist zu trocken. Mitte November verwandelt Regen die Strassen in Eisflächen. Anfang Dezember fällt Flugschnee, der am Nikolaustag in Regen übergeht. Regen- und Schneeschauer wechseln sich Mitte des Monate ab. Danach fallen die Temperaturen bis auf -16°C in der Nacht. Eisregen verwandelt erneut die Strassen in Eisflächen. Passend vor Weihnachten setzt Schneefall ein, die Strassen müssen geräumt werden. Der Schnee geht jedoch noch vor den Feiertagen und bei angenehmen Plustemperaturen erleben wir ein weiteres Mal „Grüne Weihnachten“ und einen „Grünen Rutsch“ ins Jahr 1998.
Zum Vereinsleben:
Nach der Generalversammlung des Schützenvereins, Jürgen Sendzik ersteigert zu später Stunde für 800 DM das Tragen des Vogels, fand am Sonntagabend, 9. Februar die Prunksitzung des BCC statt. Nach den gekonnt vorgetragenen Sketchen, Büttenreden und Tänzen wird bis in die Morgenstunden gefeiert. (Der Rundblick kündigt diese Veranstaltung an). In allen Vereine wird 1997 kräftig gearbeitet und ein hohes Maß an Eigenleistung erbracht: Die Umkleideräume und der Duschraum des Sportvereins wird mit Mitteln der Stadt renoviert. Von der Landesregierung wird der Zuschuss zur Flutlichtanlage bewilligt. Für 90.000 DM wird die Flutlichtanlage errichtet, wobei der Sportverein die Erd- und Betonarbeiten in Höhe von 30.000 DM erbringt. Den Rest teilen sich Stadt und Land.
Durch Mitglieder des Verkehrsvereins wird „Jostes Spring“ neu aufgebaut.
Der Angelverein pachtet die Fischteiche in Alme- Hallinghausen an und mit hohem Arbeitsaufwand wird ein neues Kleinod geschaffen.
Zur Säuberungsaktion fanden sich 35 Helfer ein, darunter die komplette Firmgruppe. Nach vier Stunden war ein von der Stadt bereitgestellter 10 m³ großer Container gefüllt. Nach dem erfolgreichen Einsatz in der Feldflur ermöglichte die MHI durch eine Spende zum Schluss die Eröffnung der Grillsaison.
Traditionsgemäß wird Ende April in den Mai der Maibaum von der Feuerwehr hochgezogen und 2 Tage auf dem Dorfplatz bei herrlichem Wetter gefeiert.
Bereits Mitte April hatte die Oldie-Disco des Schützenvereins zur Aufbesserung der Vereinskasse stattgefunden.
Vom 20.-22. Juni findet das Sportfest anlässlich des 70jährigen Bestehens mit einem zünftigen Frühschoppen statt. Die Beiwäscher Musikkapelle spielt auf.
Der Musikverein setzt seine Umbauarbeiten in 1997 fort und wird bei 77 Mitgliedern, darunter viele Passive, die den Verein unterstützen, eingetragener Verein. Man ist froh, dass auf die Initiative von Jürgen Berlinger endlich wieder eine „eigene Dorfkapelle“ spielt.
Auch an der Halle ist man wieder fleißig: Das Verklinkern wird im Juli abgeschlossen, die Vertäflung an den Dachrändern angebracht und von der ehemaligen Besenkammer wird ein Kühlraum. Höhepunkt bei trockenem Wetter ist das Schützenfest. Günter Scheike schießt am Montag in einem harten Kampf, 2 Mitbewerber hatten ebenfalls bis zum Schluss geschossen, die Reste von der Vogelstange. Königin wird Ehefrau Heike. Ein insgesamt ausgelassenes Fest, bei dem alle zufrieden sind.
Ende August findet die „Alte Herren Stadtmeisterschaft statt. Erst im Endspiel unterliegt Haaren der Helmerner Mannschaft.
Pfarrfest auf dem Dorfplatz, Spiel ohne Grenzen, Hobbymarkt und Kaninchenschau runden neben den vielen vereinseigenen Festen das Jahr ab.
Bautätigkeit:
Herbert und Andres Wende, geb. Vanck errichten in der elterlichen Wiese am Potthoffsweg ein Holzhaus. Ein Wohnhaus errichtet Dietmar Heinrichs im Baugebiet „Am Springsgraben“, Christian Sprenger beim elterlichen Betrieb und Franz Lausen in der elterlichen Wiese. Die Firma Sprenger erweitert ebenfalls um eine Produktionshalle und einen Aufenthaltsraum.
Zur Politik und zum Haushalt:
Die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt der Stadt Wünnenberg betrugen in 1997 27.833.476,31 DM, die im Vermögenshaushalt:6.774.386,- DM. Es wurden folgende Gebühren erhöht: Die Grundsteuer wurde von 200 auf 230%, die Grundsteuer B für alle be- und unbebauten Grundstücke von 250 auf 320% erhöht. Neben den Kanalanschlussgebühren wurde die Abfuhr des Mülls und die Gebühren zum Frei- und Hallenbad erhöht.
Am 15. 5. dieses Jahres wurde Winfried Menne aus Helmern, zuvor Stadtdirektor, zum 1. hauptamtlichen Bürgermeister von Wünnenberg gewählt. Menne ist bereits Geschäftsführer der Kurverwaltung und der Aatalklinik. Er sieht sein Hauptaufgabe in der Weiterentwicklung des gesamten Stadtgebietes mit einer gesunden Infrastruktur in sämtlichen Gewerbegebieten aller Ortsteile. (Ein Artikel im Rundblick im Herbst 1997 gibt dieses bekannt).
Im Bereich „Am Brunnen/Tiefer Weg“ werden weitere Häuser mit einem Gasanschluss versorgt, neue Straßenlampen und die Stromleitung in die Erde gelegt. Am 13. Februar wird das Pumpwerk “Unter der Hütte“ in Betrieb genommen, das Klärwerk stillgelegt und schon bald hat sich der Lühlingsbach erholt und neue Organismen gebildet.
Die Planung des Klärwerkes begannen bereits vor sieben Jahren, 2 Millionen DM wurden hier investiert. Durch die neue Anlage kann jetzt auch die Zahl der Baugenehmigungen ausgeweitet werden, das Pumpwerk ist für 1250 Einwohner ausgelegt - derzeit sind es 973. (Daten entnommen aus einem Zeitungsartikel der WV).
Nach einigen Startschwierigkeiten läuft das Pumpwerk einwandfrei, es kommt jedoch zu viel Regenwasser an.
Vom Nette- und Lühlingsbachtal errichte der Kreis ein Naturschutzgebiet.
Trotz Protests wird im Mai durch die Straßenverkehrsbehörde auf Antrag des Staatsforstes die Strasse „Zur Glashütte“ ab Waldhaus Fischer für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Das beliebte Naherholungsgebiet ist für Bleiwäscher und seine Gäste mit dem Auto nicht mehr erreichbar. Der Widerspruch wird seitens der Landesregierung verworfen, so dass nur die Klage vor dem Verwaltungsgericht in München bleibt.
Eine weitere Hiobsbotschaft trifft seitens der Bundesregierung beim Bürgermeister Menne ein. Es wird angefragt, wie auf Dauer in unserer Schule ein ordnungsgemäßer Schulbetrieb bei sinkender Schülerzahl gewährleistet werden soll. Hintergrund: Bereits 1975 wurde durch alle Beteiligten beschlossen, dass die Grundschule nach Fertigstellung des Schulzentrums in Fürstenberg aufzulösen ist. Dieser Beschluss wurde bisher nicht durchgesetzt, stillschweigend wurde die Schule toleriert. Ein Rückgang der Schüler auf 31 laut Schulentwicklungsplan hat die Bezirksregierung veranlasst, zu reagieren. Im Ort und im gesamten Stadtgebiet ist man sich einig: Die Schule muss bleiben, zumal die Schülerzahl in den nächsten Jahren wieder ansteigt. Vor dem Rathaus wird eine eindrucksvolle Demonstration anlässlich einer Schulausschusssitzung für den Erhalt der Bleiwäscher Schule durchgeführt. Der Rat der Stadt und das Schulamt Paderborn sprechen sich eindeutig für den Erhalt der Schule aus. Eine Entscheidung seitens der Bezirksregierung wird erst 1998 fallen. Die Medien zeigen sehr großes Interesse und berichten in fairer Weise über die letzte kleine Schule im Bereich der Bezirksregierung Detmold. Festzuhalten bleibt, dass zum Wohle der Kinder alle an einem Strang ziehen und sich für den Erhalt der Schule deutlich aussprechen.
In den Zeitungen erscheinen Artikel am 25. 11., am 1. 12. und am 4. 12. Bürgermeister Menne weist auf die unzumutbare Entfernung zur Fürstenberger Schule hin und macht auf die beengten Räumlichkeiten aufmerksam. Außerdem sei die Erhaltung des ortsbildprägenden Gebäude kostengünstiger als die Schülerbeförderungskosten. Schulrätin Ursula Wegener erklärt dazu, es sei zu prüfen, ob eine Weiterführung pädagogisch vertretbar sei.
Zum Steinbruch:
Die Firma MHI sollte in 1997 an die Stadt einen Bruchzins in Höhe von 292.256,81 DM zahlen, die gleiche Summe wie im Vorjahr. Zum Jahresende wird beantragt im Steinbruch ca 30.000 t Material aus dem Straßen- und Hochbau zu lagern und zu recyclen.
Der Abgrabungsantrag der Firma Dyckerhoff geht Anfang des Jahres bei der Bezirksregierung in Arnsberg ein. Die Stadt Wünnenberg wird in die Genehmigung eingeschlossen und noch im Juli informieren uns die Steinbruchbetreiber über ihren geplanten Steinbruch in einer Bürgerversammlung, an der etwa 200 Bürger teilnehmen und kritisch fragen. Das größte Problem, der LKW-Verkehr soll Richtung Alme durch das Lühlingsbachtal abfließen. Der MHI-Verkehr soll ebenfalls die Route benutzen, so die Forderung der Politiker. Entsprechende Beschlüsse werden im Rat verabschiedet. Die wichtigsten Forderungen: kein Verkehr durch Bleiwäsche, keine Belästigung der Bewohner durch Sprengungen und Emissionen, Einsatz modernster Technik, Errichtung eines Erdwalls an der Abbruchkante des MHI-Steinbruchs. Im Herbst wird die Strasse durch das Lühlingsbachtal vermessen und die Firma Dyckerhoff beginnt mit den ersten Grundstücksverhandlungen.
In Zeitungsberichten am 25. 6., am 17. 7. und 19. 7. wird auf die Staub- und Lärmbelästigung hingewiesen.Ratsmitglieder fordern: Erst eine Genehmigung, wenn die Ortsumgehung der B 480 fertig ist.
Zur Statistik:
Am Ende des Jahres waren in Bleiwäsche 989 Einwohner gemeldet. Es wurden bei einer gleichen Anzahl von Sterbefällen 9 Kinder geboren. 7 Kinder wurden getauft, 9 gehen mit zur Kommunion und 7 zur Firmung. Eine kirchliche Trauung fand nicht statt.
Kirchenbesucher Frühjahr 261
Kirchenbesucher Herbst 235
Kollekten und Spenden:
Misereor 1771,00 DM
Weltmission 917,10 DM
Kinder Misereor 226,74 DM
Caritas 334,00 DM
Diaspora 573,48 DM
Mittel- und Osteuropa 708,90 DM
Hochwasser an der Oder 1214,37 DM
Adveniat 2545,00 DM
Weihnachten Kinder 121,64 DM
Sternsinger 1353,00 DM
Kollekte Pfarrheim 2450,93 DM
Spenden Pfarrheim 2040,00 DM
Pfarrfest 5425,00 DM
Caritas Sommer 1012,00 DM
Caritas Herbst 1099,00 DM
Herz Jesu Geld 450,00 DM
Volksbund d. Kriegsgräber 1077,90 DM
Spende Hobbymarkt 1150,00 DM
Beim Weihnachtskonzert „Kinder spielen für Kinder“ der JKS wurde ein Betrag von 1354 DM für ein Kinderheim in Bukarest erzielt. Dem Konzert in der Kirche folgte eine Einladung ins Pfarrheim zu Kaffee und Kuchen. Für das gesammelte Geld sollen Musikinstrumente angeschafft werden.
Neben Musik- und Kreativkursen wurden auch Computer für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten. Die Schreibwerkstatt kann man selbst Geschichten erfinden und etwas über die Entstehung eines Buches erfahren.
Zum guten Schluss:
Anfang September dreht der WDR seinen „Dorfplatz Schlag 10“ in Bleiwäsche. Zahlreiche Bewohner empfangen das Kamerateam und den Reporter. Es wird über Frau Kanias Fahnenrestauration, Karl Heinz Schlüters Ikonenmalerei, Heinz Kaisers Ziegen und die Beautyfarm des Hotel Waldwinkel in einer 5minütigen Sendung berichtet.
Der Wetterhahn und das Kreuz müssen im Herbst durch eine Firma abgenommen werden, da er schief hängt. Die Reparatur wird ca. 17.000 DM betragen.
Im Spätsommer wechselt erneut im 4Sterne Luxushotel „Waldwinkel“ der Besitzer.Vier Angestellte des Betriebes übernehmen das Hotel, nachdem die schwierige Finanzierung klar ist.
(Mehr im Presseartikel der Welt am Sonntag vom 16. 11. 1997, im WV im November). Hier wird berichtet, wie man sich vom Lehrling zum Hotelchef hocharbeitet.
Auch das Gästehaus Mackenberg, zur Glashütte 12, schließt im Mai die Gäste bleiben mehr und mehr aus. Gründe sind sicherlich die schwierige finanzielle Lage, aber sicherlich auch das Ausland, wo Inseln wie Mallorca mit attraktiven Angebote, gutem Wetter und reichhaltigem Programm locken. Dazu kommt, dass sich niemand mehr vor dem Fliegen scheut.
1998
972 Einwohner zählte Bleiwäsche am Jahresende. 11 Kinder wurden geboren, 9 Personen starben.
Bleiwäsche trauerte in 1998 um seinen ehemaligen Ortsvorsteher Heinz Becker, der im Alter von 73 Jahren am 2. April 1998 nach schwerer Krankheit verstarb. Der Ort trägt, so wie er sich heute darstellt, überwiegend seine Handschrift. In seiner 33jährigen kommunalpolitischen Tätigkeit, zunächst als Bürgermeister seiner Heimatgemeinde von 1961 – 1974, und von 1975 – 1994 als Ortsvorsteher, wurden zahlreiche Projekte verwirklicht: vom Bau der Schützenhalle und des Kindergartens, über Dorferneuerungsmaßnahmen bis hin zur Fremdenverkehrsförderung. Auch für den Erhalt der Grundschule setzte er sich vehement ein. Vor 40 Jahren war er es auch, der die Durchführung des ersten Kreisschützenfestes 1958 unterstützte, welches von Bleiwäschern auf eigene Kappe durchgeführt wurde und heute fester Bestandteil des Schützenwesens ist. Das arbeitsreiche Leben des Verstorbenen war geprägt von christlicher Grundhaltung. Für die Sorgen und Nöte der Bürger hatte er stets ein offenes Ohr und viele Bürgerinnen und Bürger schenkten ihm aufgrund seiner menschlichen Wärme, Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit ihr Vertrauen. Den Vereinen fühlte sich Heinz Becker besonders verbunden. 1947 gehörte er zu den Wiederbegründern von Sport- und Schützenverein. Jahrelang führte er ebenfalls die Bleiwäscher Chronik. Wir Bleiwäscher sind Heinz Becker Dank und Anerkennung schuldig und werden sein Andenken in Ehren halten.
Zum Wetter und zur Ernte:
Bei ca 8°C und trockener Witterung startet der Jahreswechsel angenehm. Nach kurzen Sturmböen und Regenfällen scheint bei 13°C am 2. Wochenende die Sonne und eine herrliche Weitsicht lädt zum Wandern und Radfahren ein, doch eine Woche später wird es wieder windig und kalt. Am 19./20. fällt Schnee, die Strassen müssen geräumt werden, zur Wochenmitte setzt Regen ein und am 3. Wochenende kann man sogar Wintersport treiben. Bis Mitte Februar kommt es immer wieder zu Schneefällen. Bei frühlingshaften Temperaturen schmilzt die weiße Pracht. Bis fast Ende März wechseln sich Regen- und vereinzelte Schneeschauer ab und nach einem warmen Wochenende Ende März bringen die Landwirte die Frühjahrssaat in die Erde. Im April macht das Wetter mit uns, was es will: insgesamt fällt reichlich Niederschlag, meist in Form von Regen. Passend zum 1. Mai lockt die Sonne und am 10. Mai (Muttertag) werden Temperaturen von 20°C und Tage später von 30°C gemessen. Doch ab Mitte des Monats fällt erneut Regen und Sommertage sind selten. Mitte Juni setzt die „Schafskälte“ bei 10°C ein. In der darauffolgenden Woche kommt es zu Gewittern. Nach annähernd 6 Wochen Regen ist es am 16. Juli erstmals trocken und heiß und in der darauffolgenden Woche wird die Gerste geerntet. Während in vielen Orten das Schützenfest verregnete feiern die Bleiwäscher ihr Fest bei Sonnenschein. Dennoch setzt wider Regen ein, die Rapsernte beginnt Anfang August. Ab dem 2. Augustwochenende wird es wieder heiß und die Landwirte können ohne Trocknungsaufwand ernten. Im gesamten Spätsommer, Herbst und Winter regnet es sehr viel und die Herbstsaat lässt sich nur mit Mühe einbringen. Der frühe und ausgiebige Schneefall Ende November lässt bei vielen Menschen Freude auf eine weiße Weihnacht aufkommen. Doch diese Hoffnung erfüllt Petrus leider nicht. Schon nach einer Woche ist die weiße Pracht verschwunden. Der Jahreswechsel ist bei 10°C und trockener Witterung angenehm.
Neben den wetterbedingte Einschränkungen sinken die Preise für Fleisch und Getreide auf einen neuen Tiefstand: Schlachtschweinpreis je kg: 1,50 DM, Getreide je Dezitonne: unter 20 DM. Lediglich bei den Milchbauern ist die Situation etwas positiver geworden. Nach dem katastrophal niedrigen Milchgeldauszahlungen an die Erzeuger in den letzten Jahren, gab es 1998 erstmals wieder einen leichten Aufwärtstrend. (Zeitungsartikel beschreiben die Situation)
Aus dem Vereinsleben:
Das dörfliche Leben wird von der Vielzahl der Vereine im Ort getragen, die mit ihren Aktivitäten für ein vielfältiges, sportliches, kulturelles und soziales Angebot für alle Dorfbewohner sorgen.
Bei der Generalversammlung des Heimatschutzvereins ersteigert für 1100,00 DM Markus Göddecke den Vogel. Es schließt der bunte Abend des BCC an. (Im Artikel des Rundblicks erwähnt: Das diesjährige Prinzenpaar Stefan der 2. Holin und Prinzessin Gabi die 2. erwarten zum bunten Abend des BCC am 22. 2. 1998 wird eine Abordnung der Hammer Karnevalsgesellschaft).
Die Feuerwehr veranstaltet wieder einen Tanz unter dem Maibaum, Sportfest, Hobbyausstellung mit Flohmarkt, Kreisverbandsschau der Kaninchenzüchter, die vielfältigen Angebote des umbenannten Heimat- und Verkehrsvereins und der Frauen- und Seniorengemeinschaft sorgen für ein vielfältiges Programm und Abwechslung. Besonderer Höhepunkt im Ort war wieder das Schützenfest Ende Juli, das im insgesamt regnerischen Jahr, bei strahlendem Sonnenschein unter der Regentschaft von Günter und Heike Scheike gefeiert wurde. Besonderes Novum: Der Musikverein Bleiwäsche, in Uniform, spielte im Sonntagszug mit. Nachfolger als König wurde am Montag unter mehreren ernsten Bewerbern Ortsvorsteher Ulrich Hillebrand, der mit dem 91. Schuss die Reste von der Stange holte.
Im Frühjahr 98 wurde der Übungsraum des Musikvereins, dem erfreulicherweise 137 Mitglieder beigetreten sind, bezogen. Seitdem dringt an den Übungsabenden bei günstiger Witterung die Musik in die Drift hinunter. Auch in der Schützenhalle wurden die Renovierungsarbeiten fortgesetzt, der Dielenboden wurde abgeschliffen, die Garderobe nach modernster Technik ausgestattet und zum Jahresende wurde mit der Renovierung der Damentoiletten begonnen.
Aufregung im Carnevalsclub Ende des Jahres: Es fehlten knapp 10.000 DM in der Vereinskasse, die der erste Kassierer, Stefan Holin, der inzwischen nach Wünnenberg verzogen ist, veruntreut hat. Da sein Stiefvater den Betrag zurück gezahlt, wird keine Strafanzeige erstattet.
Bautätigkeit:
Die Firma Sprenger errichtet eine neue Halle, um die Möbeln zu lackieren. Am Potthofsweg beginnen Herr Rösner, im Baugebiet „Am Springsgraben“ Familie Pellenwessel und am Brunnen im ehemaligen Rosengarten Familie Schönberger jeweils Einfamilienhäuser zu errichten.
Zur Politik und zum Haushalt:
Die Einnahmen und ausgaben im Verwaltungshaushalt der Stadt Wünnenberg betrugen in 1998: 32.080.897,06 DM, die im Vermögenshaushalt : 8.495.143,33 DM.
1998 drehte sich viel um den Erhalt der Bleiwäscher Grundschule. Nach den Winterferien stellte das WDR-Lokalfernsehen die Situation von der „Minischule“ dar und rief Eltern mit Grundschulkindern auf, nach Bleiwäsche zu ziehen, um die Schule zu retten, Der gut gemeinte Appell fand leider nicht das erhoffte Gehör.
Anfang März begaben sich Vertreter der Politik und der Elternschaft aus Bleiwäsche nach Detmold zur Bezirksregierung, um die Situation der Schule zu erörtern. Im Ort wurden Unterschriften zum Erhalt der Schule gesammelt und der Schulministerin übergeben. Mitte August fand eine Elterninformation seitens der Bezirksregierung und des Schulamts statt. Der dramatische Grundschulkinderzahl von 38 auf 31 hatte dazu geführt, dass die Lehrerin Frau Brinker abgezogen worden war. In der rege geführten Diskussion stellten die Vertreter immer wieder dar, welche pädagogischen Nachteile aufgrund der reduzierten Stunden- bezw. Lehrerzahl gegenüber anderen Grundschülern hätten. Noch vor den Herbstferien gelang es dem Bürgermeister und dem Ortsvorsteher die Schulrätin zu überzeugen eine dritte Lehrkraft einzustellen und in Bleiwäsche einzusetzen. In einer erneuten Elternversammlung sprachen sich alle Eltern für den Erhalt der Schule aus, dem sich der Rest anschloss. Das letzte Wort hat jetzt wieder die Bezirksregierung.
Ein weiteres störendes Problem wurde zum Herbst gelöst. Im Bereich der Kirche und der St. Agatha - Str. war es immer wieder zu Geruchsbelästigungen aus der Kanalisation gekommen. Durch Umbau des Pumpwerkes in der Schwelge, dort wird jetzt beim Pumpen Sauerstoff zugeführt, ist es mit der Stinkerei vorbei. Es wurde ein Problem gelöst, das immer wieder als unlösbar bezw. nur mit erheblichen finanziellen Aufwand zu regeln galt.
Für 80.000 DM wurden im Frühjahr im Ort die Strassen durch die Firma Eley saniert und eine neue Teerdecke über die Strasse am hohen Stein gezogen. Zum Ende des Jahres wurde ebenfalls mit der Schulwegsicherungsmaßnahme „St. Agatha - Strasse begonnen, wo ein Gehweg und eine Überquerungshilfe zum Anschluss an die Strasse „Am Brunnen“ geschaffen wird. Die Maßnahme wird durch Landesmittel zu (80% = 74.000 DM gefördert.
Der Kindergartenspielplatz wird für alle kleinen Kinder außerhalb der Kindergartenöffnungszeiten geöffnet. Ein Maßnahme, die sehr gut angenommen wird.
Zum Steinbruch:
Die Firma MHI zahlte in 1998 an die Stadt einen Bruchzins in Höhe von 310.806,25 DM. Die Firma Dyckerhoff erwarb Grundstücke im Lühlingsbachtal um den Transport zu sichern.
Windkraft:
Der Windpark „auf dem Loh“ wird genehmigt. Es können dort 8 Windräder aufgestellt werden. 24 Landwirte haben sich bereiterklärt, ihre Fläche zur Verfügung zu stellen und sich möglicherweise eine zusätzliche Einnahmequelle zu schaffen. Insgesamt sollen 13 Windräder auf der 160 Hektar großen Fläche errichtet werden.
Die Presse berichtet, dass die ersten 8 Räder 6000 Haushalte mit Strom versorgen können. Bürger aus Brilon und Wünnenberg haben die Möglichkeit, sich mit mindestens 5000 DM zu beteiligen.
Zu den Bundestagswahlen:
Auch im Ort verliert die CDU mit 9% überdurchschnittlich.
CDU: von 56,8% auf 47,26% Bund 35%
SPD: von 29,26 auf 35,1% Bund41,2%
Grüne: von 4,82% auf 2,57% Bund 6,7%
FDP: von &,54 auf 9,93% Bund 6,2%
Die Ära Helmut Kohl ist vorbei. Gerhard Schröder, neuer Bundeskanzler (SPD) geht mit den Grünen eine Koalition ein. Der schlechte Wahlausgang wird im Ort auf das Wahlverhalten der Bauarbeiter der Firma Eley zurückgeführt, denen das „Schlechtwettergeld“ gestrichen wurde.
Zur Kirche und zu den Spenden:
Zum Bedauern der Bevölkerung verlässt Pater Abraham auf Anordnung des Generalvikariats im August den Ort und zieht ins Leiberger Pfarrhaus. Er ist zukünftig für beide Orte zuständig. Auch die Presse berichte davon. Das Turmkreuz unserer Kirchturmspitze wurde im April für knapp 18.500 DM zur Freude der Bewohner erneuert und seitdem zeigt der goldene Wetterhahn wieder an, woher der Wind weht. Gut die Hälfte übernahm das Generalvikariat, ein Großteil der noch fehlenden Summe wird durch großzügige Spenden aufgebracht.
Kirchenmitglieder 765, Taufen 8, Erstkommunion 7, Trauungen 3, Sterbefälle 9, Kirchenbesucher Frühjahr 228, Herbst 208.
Kollekten und Spenden:
Misereor 1650,07 DM
Weltmission 933,72 DM
Kinder Misereor 93,37 DM
Caritas Kollekte 243,85 DM
Diaspora Kollekte 448,60 DM
Mittel- und Osteuropa 690,39 DM
Adveniat 2327,53 DM
Weihnachten Kinder 133,67 DM
Sternsinger 1095,67 DM
Turmkreuz 3066,29 DM
Caritas Sommer 1099,00 DM
Caritas Herbst 1100,00 DM
Herz Jesu Geld 458,00 DM
Sammlung Kriegsgräber 421,56 DM
Zum Schluss:
Die Geschwindigkeit auf der Ortsdurchfahrt wird für den Schwerlastverkehr aus 30km/h reduziert. Auf der L 956 Richtung B 480 bis zur Mitte des Waldes wird aufgrund zahlreicher Unfälle auf 60km/h reduziert. Es werden Radarkontrollen durchgeführt bei denen viele Verkehrsteilnehmer Bußgelder bezahlen müssen.
Am 16. März fällt in der Gaststätte Balkenhol über der Theke das aufgehängte Flaschenregal herunter. Der Zwischenfall, bei dem niemand verletzt wurde, sorgt für Gesprächsstoff im Ort.
Die Presse berichtet über Christian Seidel, Straßenbauer bei der Firma Eley. Nach einer sehr guten Abschlussprüfung bei der Handwerkskammer Bielefeld. Bei einem Wettbewerb behauptet er sich als Bester. So nimmt er Anfang Oktober in Köln am Landeswettstreit der Straßenbauer teil.
Ebenfalls wird in der Presse von der Bleiwäscher Umweltsäuberungsaktion berichtet. Obwohl sich das Bewusstsein in der Bevölkerung verbessert, ist auch weiterhin eine Säuberungsaktion notwendig. Eine Spende der MHI ermöglichte, das nach getaner Arbeit die Grillsaison eröffnet werden konnte.
Bleiwäsche, im Januar 1999
Ulrich Hillebrand
1999
Zum Wetter und zur Ernte:
Wenn in den vergangenen Jahren viele Menschen ihren Urlaub in südlichen Gegenden Europas verbracht haben, um dem schlechten Wetter bei uns zu entfliehen, so bestand in diesem letzten Jahr des Jahrtausends kein Grund dazu. Schon im Mai waren sommerliche Temperaturen zu verzeichnen. Niederschläge und ausgedehnte Sommerperioden wechselten sich ab, so dass für jeden was dabei war. Im Einzelnen: Mit einer trockenen Silvesternacht bei Temperaturen um 10°C ging es in das neue Jahr. Schneeregen, Regen und Sonne wechselten sich ab, bevor es am 10. Januar kälter wird und Schnee fällt. Nach einigen Tagen Nachtfrost steigt das Thermometer und es regnet gelegentlich. Ende Januar purzeln die Grade auf -8°C. Danach setzt erneut Tauwetter ein, bevor es am 6. Februar wieder an mehreren Tagen Schnee fällt. Bei zusätzlichem Sturm landet am 17. Februar um 6.54 Uhr der Bus nach Fürstenberg im Schnee, es wird niemand zum Glück verletzt. Die Strecke Madfeld weht zu und muss gesperrt werden. Schneefräsen räumen die Strasse am nächsten Tag. Regen und Plustemperaturen schmelzen den Schnee. Das wiederholt sich nochmals, bevor im März zunächst Dauerregen fällt. Es wird dann aber trocken und sonnig und die Landwirte bestellen die ersten Felder. Die Arbeiten werden Ende des Monats abgeschlossen. Gründonnerstag und Karfreitag lacht die Sonne, aber die Ostertage fallen ins Wasser. Das Wetter bleibt durchwachsen mit Schneefällen und Nachtfrösten bevor Ende April die Sonne pur vom Himmel scheint. Der Mai ist nochmal durchwachsen aber zum Monatsende wird es richtig heiß. Die Kehrseite: Bei einem starken Gewitter wird der Hof des Landwirts Antonius Sprenger Pieper vernichtet. (Bericht an anderer Stelle). Hohe Temperaturen und Gewitter wechseln sich ab. Es bleibt den gesamten Sommer trocken und heiß. Eine Woche vor Schützenfest am 19. Juli fallen bei einem kräftigen Gewitter in Form von Wasser und dicken Hagelkörnern nieder. Die Kanalisation ist überlastet und im Bereich „Zur Glashütte, Feldrain und Wiesengrund“ laufen einige Keller über. Die Feuerwehr ist im Einsatz und pumpt Keller leer. Passend zum Schützenfest ist es wieder warm. Teilweise wird die Gerste noch vor Schützenfest gemäht, der Rest im August. Bereits Mitte September wird die Gerste neu gesät und die Kartoffelernte fällt üppig aus. Ein durchwachsener Herbst, so lagen die Temperaturen Mitte Oktober um 0°C und Mitte November das erste Glatteis und Schnee.Der Schnee verschwindet, kurz vor Weihnachten fällt erneut Schnee. Blitzeis legt am 23. Dezember den Verkehr auf den Strassen lahm und zu Weihnachten setzt Tauwetter ein. Der nasse Schnee bleibt über Weihnachten und weitere Schneeschauer setzen ein. Der Wechsel ins Jahrtausend vollzieht sich trocken bei Temperaturen um 2°C.
Zum Vereinsleben:
Wie in all den Jahren zuvor verliefen die Feste in der gewohnten etwas abgespeckten Reihenfolge. Bei der Generalversammlung ersteigerte Christoph Wittler den Vogel für 1111,11 DM, eine neue Rekordsumme. Der Carnevalsverein unter der Regentschaft von Frank und Nanny Scholand feierte sein 25jähriges Bestehen. Das vom 1. Kassierer veruntreute Geld wurde zurückgezahlt, so dass man noch einmal mit einem blauen Auge davon kam. Dank eines günstig gelegenen Termins erwirtschaftete der Schützenverein bei der Disco-Fete ein gutes Plus in der Kasse. Bei sonnigem Wetter feierte die Feuerwehr mit der Bevölkerung den Tanz unter dem Maibaum. Besonderer Höhepunkt im Ort war wieder das Schützenfest Ende Juli, das bei strahlendem Sonnenschein unter der Regentschaft von Ulrich und Waltraud Hillebrand gefeiert wurde. Es wurde die Halleneinweihung gefeiert und so wurde bereits am Freitag und einem Kaiserschiessen begonnen. Zahlreiche Ehrengäste, Spender und Schützenbrüder nahmen teil. Beim Kaiserschiessen gelang es dem König von 1985, Otto Feldmann der Kaiserschuss. Nach vierjähriger Bauzeit wurde somit die Renovierung abgeschlossen. Zum Schluss 1999 waren die Toiletten auf den neuesten Stand gebracht worden. Verbaut wurden knapp 480.000 DM., wobei aus dem Stadtsäckel 275.000 DM flossen. Die 126 fleißigen aktiven Mitglieder leisteten insgesamt 9500 unentgeltliche Stunden, um die Halle auf Vordermann zu bringen und erhöhten ihre Arbeitskraft die Investitionssumme um ein Vielfaches. Nachfolger als König am Montag bei einem spannenden Wettbewerb wurde Markus Göddecke. Seine Frau Jennifer wurde Königin. (Ein Bericht erscheint im Westfälisches Volksblatt)
Ein weiterer Artikel berichtet vom neuen Domizil des Bleiwäscher Musikvereins im Dachgeschoss der Grundschule. Finanzielle Unterstützung erhielten die Musiker von der Stadt und durch Spenden. Der Erlös von 2000 DM vom Tag der offenen Tür im April wird für passende Westen zur Uniform verwendet. Erstmals spielte die Bleiwäscher Musik beim Kreisschützenfest in Anreppen.
Durch die Mitglieder des Heimat- und Verkehrsvereins wurden im Laufe des Jahres in und um den Ort an historischen Plätzen Steine mit Hinweistafeln der jeweiligen Stätte aufgestellt.
Am 8. Juli führt der WDR einen Wandertag im Stadtgebiet durch. Ihre Rast zur Mittagszeit verbringen die Wanderer an der Schützenhalle, nachdem sie morgens von Leiberg, am Pestfriedhof vorbei, durch das Lühlingsbachtal unseren Ort erreicht haben. Abschluss ist in Wünnenberg am Paddelteich.
Bautätigkeit:
Erneut erweitert die Firma Sprenger ihren Betrieb durch einen weitere Halle zur Produktion von Betten. War es in den vergangenen Jahren dass Fichte verarbeitet wurde, so ist es jetzt Buche.
Am Brunnen beginnt Wilhelm Josef Finger mit dem Bau eines Einfamilienhauses, am Potthofsweg in der elterlichen Wiese Iris Vanck und ihr Mann und im Baugebiet am Springsgraben Familie Juli.
Im Frühjahr wurden die Bauarbeiten zur Schulwegsicherung an der St. Agatha - Strasse mit einem Gehweg und einer baulichen Einengung im Bereich des Schulausganges abgeschlossen. Ende des Jahres wird mit dem Abriss der alten Kläranlage begonnen, wo ein Regenrückhaltebecken angelegt werden soll, um das Regenwasser kontrolliert dem Lühlingsbach zuzuleiten. Oberhalb des Baugebietes „Am Springsgraben“ wird für 18.000 DM eine Drainage angelegt, um das anfallende Wasser aus den Wiesen oberhalb abzufangen und dem Regenwasserkanal zuzuleiten. Im August wurde mit dem Aufstellen der ersten Windkraft Räder auf dem Loh begonnen. Anfang Dezember drehen sich die 8 Räder und speisen ihre Energie über ein eigens errichtetes Umspannwerk bei Alme in das Stromnetz ein. Man spricht davon, dass sich die gesamten koste des Windparks einschließlich Umspannwerk und Zuleitungen auf 24,3 Millionen DM belaufen. Umweltministerin Bärbel Höhn besichtigte den Windpark, der eine zusätzliche Einnahme und damit Existenzsicherung der arg gebeutelten Landwirtschaft bedeute.
Am 15. 12. 99 berichtet die Presse über den Strukturwandel in der Landwirtschaft im Altkreis Büren.
Im Mai befasst sich ein Zeitungsartikel mit der Abgrabungsgenehmigung für die Firma Dyckerhoff. Bürgermeister Menne fordert, die Genehmigung erst zu erteilen, wenn die Ortsumgehung im Jahre 2010 fertiggestellt sei.
Am Bruchzins zahlt der Bleiwäscher Steinbruchbetreiber MHI 344.368,25 DM an die Stadt.
Für Aufregung sorgte am 28. 5. 99 ein schweres Gewitter, das einen Dachstuhlbrand auslöste. Bis zum Umbau in ein Wohnhaus waren beide Familien gezwungen in leerstehende Wohnungen im Ort zu ziehen.
Ein Zeitungsartikel berichtet vom Blitzeinschlag in das Haus der Familie Sprenger Pieper in der Bruchstrasse. Auch der Vollalarm für alle Löschzüge im Stadtgebiet konnte nicht verhindern, dass der Dachstuhl nicht mehr gerettet werden konnte. Zum Glück konnten Menschen und Tiere in Sicherheit gebracht werden.
Am 19. Juli fielen in der Mittagszeit bei einem heftigen Gewitterschauer dicke Hagelkörner und reichlich Regen vom Himmel. Die Kanalisation ist überlastet und im Bereich Wiesengrund und Feldrain und zur Glashütte dringt Wasser in die Keller und kann nicht abfließen. Die Feuerwehr ist im Einsatz, um Keller leer zu pumpen.
Wahlen:
Bei der Europawahl am 13. Juni errang die CDU 65,1%, die SPD 24,05% der Stimmen. Bei der Kommunalwahl am 12. September setzte sich mit 53,7 % Ulrich Hillebrand (CDU) gegenüber Peter Stachowiak (SPD) durch, der 46,3 % erhielt. Über die Reserveliste zog Uwe Sprenger für die CDU ebenfalls in den Rat der Stadt Wünnenberg ein. Bürgermeister Menne (CDU) und der Kreiskandidat Gerhard Wächter (CDU) erhielten im Ort 75%.
Nachdem 1998 auf dem Kirchturm das Turmkreuz und der Wetterhahn erneuert wurde, erhielt 1999 die Kirchturmuhr neue Zifferblätter.
Ende des Jahres traf der Bewilligungsbescheid ein , dass die Kirchenumfeldgestaltung vom Amt für Agrarordnung gefördert wird.
Zum Haushalt:
Die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt der Stadt Wünnenberg betrugen in 1999 39.441.679,09 DM, die im Vermögenshaushalt 7.918.025,34 DM.
Nach langem Hin und Her wird die neue Schreibreform eingeführt. So kommt es, dass das ß verschwindet und durch ss ersetzt wird.
Kurz vor Weihnachten wurde die gesamte Stadt mit allen Ortsteilen in „Bad Wünnenberg“ umbenannt. Ein toller Erfolg aller Beteiligten. Zeitungsartikel berichten von der Verleihung der Urkunde am 16. 6. im Spanckenhof durch die Regierungspräsidentin Christ Vennegertes. Vorausgegangen waren verschiedene Gutachten der Luftwerte. Menne bemerkte, dass der Förderbetrag für Kneippheilbäder um rund 125.000 DM auf 375.000 DM steigt.
Statistik 1999:
950 Einwohner, Kirchenmitglieder 767, Geburten 11, Taufen 5, Erstkommunion 7, Firmungen 25, Trauungen 3, Sterbefälle 4, Kirchenbesucher Frühjahr 219, Herbst 228.
Kollekten und Spenden:
Misereor 2042,71 DM
Weltmission 843,05 DM
Kinder Misereor 121,55 DM
Caritas Kollekte 279,43 DM
Diaspora Kollekte 435,26 DM
Mittel- und Osteuropa 797,86 DM
Sonderkollekte „Kosovo“683,20 DM
f. Leprakranke 303,30 DM
Adveniat 2493,78 DM
Weihnachten Kinder 134,30 DM
Sternsinger 1777,00 DM
Turmkreuz 1167,30 DM
Pfarrfest 3426,60DM
Caritas Sommer 1151,00 DM
Caritas Herbst 1334,00 DM
Herz Jesu Geld 456,00 DM
Bleiwäsche im Januar 2000
Ulrich Hillebrand (Ortsvorsteher und Chronist)